Berichte

2. Landesliga, 10. Runde: St.Valentin - Voest 3,5:2,5

Die erste und die letzte Partie gewonnen, dazwischen einige Remis und eine schmerzliche Niederlage. Ergibt in Summe einen knappen Mannschaftssieg, mit dem wir letztlich zufrieden sein müssen. Auch wenn wir uns davor mehr erhofft hatten, es hätte auch schlechter ausgehen können.

Brett 1: Joachim Dornauer - Peter Stadler 0:1

Das schlaue Phrasenschwein weiß: „Jede Serie hat einmal ein Ende.“ Und Recht hat es. Leider. Denn der seit gefühlten Ewigkeiten unbesiegte Joachim findet im grandios aufspielenden Stadler seinen Meister. Ein, zwei strategische Ungenauigkeiten von Joachim, schon fährt der Zug in die falsche Richtung – eine typische königsindische Eigenart. Da hilft es auch nicht viel, dass er massig Zeit investiert, um doch noch etwas herauszuholen. Sein Gegner braucht zuerst bloß die einzig sinnvollen Verteidigungszüge zu finden und trägt dann schwungvoll einen überzeugenden Angriff vor, beeindruckend.

Brett 2: Walter Maringer – Peter Kranzl ½:½

„Wir können Freunde bleiben.“ Peter darf wieder einmal seinen Lieblingsspruch bringen, nachdem die Hände zum Remis geschüttelt sind. Davor kommt unser Caro-Kann-Könner in seiner Lieblingsverteidigung bedenklich unter Druck und sein Monarch in Gefahr, an akutem Luftmangel draufzugehen. Doch es bleibt bei der Gefahr, denn Maringer beschließt, die scharfen Angriffsvarianten nicht am Brett zu wagen, sondern nur in der Analyse durchzuspielen.

Brett 3: Klaus Theuretzbacher - Franz Bartl 1:0

Eindrückliche Warnung an alle ELO-Fetischisten: Lasst euch von einem großen zahlenmäßigen Unterschied nicht täuschen. 450 Pünktchen habe ich mehr am Konto, in der Partie merkt man das kaum. Bartl (der Altmeister hatte früher selbst über 2100!) spielt kreativ und auf Angriff, macht erst spät seinen einzigen größeren Fehler. Ich benötige eine wirklich konzentrierte Leistung, um den Vorteil nach und nach zu vergrößern. Erst ein Bäuerchen, dann ein zweites, in einem interessanten Endspiel mit Turm, ungleichen Läufern und überraschenden Mattmotiven. Es wird die längste Partie des Tages. Ein hartes Stück Arbeit, bis ich den vollen Punkt im Sack habe und der Teamsieg damit gesichert ist.

Brett 4: Erwin Garn - Martin Koch 0:1

Die Kurzpartie der Runde. Martin überspielt seinen erfahrenen Gegner nach einer ruhigen, beschaulich soliden Eröffnung durch einen taktischen Trick. Einmal nicht aufgepasst, und schon ist es geschehen. Der Routinier muss seine Niederlage eingestehen, und unser jüngstes Teammitglied beweist wieder einmal, welches Potenzial in ihm steckt. Gratulation!

Brett 5: Natalia Stiefelbauer – Klaus Stockinger ½:½

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Toller Erfolg für die St. Valentiner Schachjugend in der OÖ Jugendliga

In der OÖ Jugendliga nahmen zwei Mannschaften aus St. Valentin teil und erreichten unter 15 Mannschaften die Plätze 1 und 2. Spielberechtigt sind in dieser Liga Kinder bis U14. Gespielt wurden 9 Runden nach Schweizer System mit je einer Stunde Bedenkzeit pro Spieler.

Am Ende setzte sich Valentin 2 (Alina Donets, Stella Haslinger, Joachim Stiefelbauer, Valerii Donets und Tony Pollak) mit 28,5 Punkten vor Valentin 1 (Noah Pleimer, Thomas Kim, Gregor Krampl, Tymur Donets und Leon Faistauer) mit 26 Punkten durch. Auf Platz 3 landete die Spielgemeinschaft Sternstein mit 24 Punkten. Zu den erfolgreichsten Spielern gehörten Tony Pollak, der alle seine 7 Partien gewinnen konnte, Alina Donets, die bei 8 Spielen 7,5 Punkte schaffte, sowie Noah Pleimer und Thomas Kim, die je 8 Punkte aus 9 Partien erzielten.

Schon nach der ersten drei Runden in Hartkirchen bestand die Doppelführung für die Valentiner Teams. Etwas knapper verliefen dann die Runden 4-6 in Bad Leonfelden, wobei es hier in der 4. Runde zum Wettkampf zwischen Valentin 1 und Valentin 2 kam. Dieser endete nach spannenden Partien mit einem gerechten 2:2 unentschieden. Am 11. März wurden in St. Martin/Traun die Schlussrunden ausgetragen, in denen der tolle Erfolg fixiert werden konnte. Herzliche Gratulation!

Wie stark der St. Valentiner Schachnachwuchs im Moment ist, zeigt sich auch daran, dass zu Pfingsten Tony Pollak in der U8 und zu Fronleichnam Stella Haslinger U12 Mädchen beziehungsweise Noah Pleimer, Thomas Kim und Joachim Stiefelbauer bei den U12 Burschen in St. Veit/Glan bei den Jugendstaatsmeisterschaften im Einsatz sind. Allen fünf Kindern ist ein Platz unter den ersten Drei zuzutrauen.

Vorne: Leon Faistauer, Joachim Stiefelbauer, Gregor Krampl, Alina Donets, Thomas Kim Hinten: Stella Haslinger, Valerii Donets, Tymur Donets, Noah Pleimer, Tony Pollak, Reinhard Heimberger
Vorne: Leon Faistauer, Joachim Stiefelbauer, Gregor Krampl, Alina Donets, Thomas Kim Hinten: Stella Haslinger, Valerii Donets, Tymur Donets, Noah Pleimer, Tony Pollak, Reinhard Heimberger
Valentin 1: von vorne Leon Faistauer, Tymur Donets, Thomas Kim, Noah Pleimer
Valentin 1: von vorne Leon Faistauer, Tymur Donets, Thomas Kim, Noah Pleimer
Valentin 2: von vorne Alina Donets, Joachim Stiefelbauer, Stella Haslinger und Tony Pollak
Valentin 2: von vorne Alina Donets, Joachim Stiefelbauer, Stella Haslinger und Tony Pollak

Eine Partie von Alina:

[Event "2.Klasse Jugend 2022/23"] [Date "2023.03.11"] [White "Janosch, G."] [Black "Alina, D."] [Result "0-1"] [ECO "B14"] 1. c4 c5 2. Nc3 Nc6 3. e3 e6 4. Nf3 d5 5. d4 Nf6 6. Be2 cxd4 7. exd4 Bb4 8. Qc2 Ne4 9. O-O Bxc3 10. bxc3 O-O 11. Bd3 Nf6 12. Bf4 Ne7 13. Be5 Ng6 14. cxd5 Qxd5 15. Bxf6 gxf6 16. Rab1 f5 17. h4 Kh8 18. Rb5 Qd8 19. h5 Nf4 20. g4 Rg8 21. Nh2 Nh3+ 22. Kh1 Bd7 23. Re5 Bc6+ 24. f3 Qh4 25. gxf5 Bxf3+ 26. Nxf3 Nf2# 0-1
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2. Bundesliga Mitte in Hartberg, Runde 7-9

Vom 3. bis 5. März waren wir in Hartberg zu Gast, wo die Runden 7-9 ausgetragen wurden. Wir waren fast dazu verpflichtet hoch zu punkten, da sonst der Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen zu groß werden würde. Leider plagten uns vorher schon ziemliche Aufstellungsprobleme. Trotzdem begaben wir uns wie immer frohen Mutes auf den Weg in die Steiermark.

Runde 7: St. Veit/Glan - St. Valentin 4:2

Bis Donnerstagabend war die Aufstellung für dieses Wochenende noch unklar. Zum Glück ist Martin eingesprungen und hat die Reise mitgemacht. Nachdem wir die Aufstellung von St. Veit gesehen, war uns bewusst, wie schwer der Wettkampf wird.

Zu allem Überdruss hat Reinhard auf Brett 3 gegen Mazi bereits nach kurzer Zeit nur noch ein Ziel, nämlich nicht der Erste sein, der die Partie beendet. Das nahm ihm zum Glück Andi auf Brett 4 gegen Praznik ab: Die Partie endete im Dauerschach. Eine sehr starke Leistung von Andi. Reinhard, der seit dem 12.Zug eine Figur weniger hatte, musste kurz danach seinen Widerstand und die Partie aufgeben. 

Zoltan stand lange nicht so toll. Als er seinen Angriff aber startete, konnte er mit einem Figurenopfer die Königsstellung sprengen und den Sieg einfahren. Martin stand gegen Feinig lange Zeit ausgezeichnet. Zeitweise hatte ich fälschlicherweise den Eindruck, er hätte sogar eine Gewinnstellung. Schlussendlich verlor er in der rechenintensiven Partie etwas den Faden und verlor die Partie. Trotzdem tolle Leistung! Peter konnte sich gegen Dietmayer-Kräutler einen Bauern herausspielen. Im Endspiel war es dann aber zu wenig, um zu gewinnen, daher Remis. Schwer hatte es Florian auf Brett 1 mit Schwarz gegen Poormosavi. Langsam wurde der Druck auf die Stellung von Florian größer, bis sie schlussendlich nach ca. 5 Stunden zusammenbrach.

Ein halber Punkt mehr wäre schon gerecht gewesen, aber in Summe für einen Punktegewinn wäre es auch zu wenig gewesen.

Runde 8: St. Valentin - Frauental 3:3

In dieser Runde spielten wir als Elfte gegen die Zehnten, also ein sehr wichtiges Spiel für beide Mannschaften. Obwohl Luki statt Martin nach Hartberg nachgekommen ist, war hier Frauental doch leicht zu favorisieren.

Als erster war Reinhard auf Brett 4 mit Schwarz gegen Khalakhan fertig. Beide waren gesundheitlich angeschlagen, also sollten andere den Wettkampf entscheiden... 

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2. Landesliga, 9. Runde: St. Georgen - St. Valentin 2,5:3,5

Am 4. März spielten wir in St. Georgen gegen den Besitzer der roten Laterne: St. Georgen hatte bisher tatsächlich keinen guten Meisterschaftsverlauf und benötigt jedes einzelne Pünktchen im Kampf gegen den Abstieg. Wir dagegen hatten uns noch gewisse Hoffnungen gemacht, den Rückstand auf den Tabellenführer etwas dezimieren zu können. Allerdings mussten wir unseren FIDE-Meister Peter Kranzl diesmal vorgeben, der in Hartberg mit unserer Bundesliga-Mannschaft analoge Interessen wie unsere St. Georgener Schachfreunde in der Landesliga verfolgte. Der "Interessenskonflikt" der beiden Teams ließ also einen spannenden Wettkampf erwarten.

Brett 1: Huber - Theuretzbacher

Am ersten Brett ging Klaus auch diesmal ambitioniert zu Werke. Mit Schwarz wich er geschickt symmetrischen Strukturen aus, um das Gleichgewicht leichter stören zu können. Das gelang ihm auch famos. Günther gelang es nicht, sein Zentrum ausreichend zu stabilisieren. Als der Druck immer stärker wurde, konnte Klaus mit einer hübsche Finalkombination eine feine Partie gewinnen. Blitzsaubere Vorstellung, um nicht zu sagen: "topsolide"!

Brett 2: Dornauer - Plencner

Auf dem zweiten Brett spielte ich gegen einen offensichtlich recht unruhigen Christian Plencner, der gerne sowohl eigene wie gegnerische Züge beim akustisch ausgezeichnet wahrnehmbaren Genuss von Schnupftabak kommentiert, einen ruhigen Aufbau gegen das Stonewall-System. Mein "Losglück" in der heurigen Saison in Bezug auf interessante gegnerische Verhaltensweisen ist erwähnenswert unheimlich: In Leonding hatte ich es mit zischenden Thermoskannen meines Gegners zu tun, die der zum Verstummen zudrehte, als er selbst am Zug war. In der Runde darauf zischte mein Steyregger Gegner tatsächlich nach praktisch jedem Zug irgendetwas Seltsames mit entweder aggressiver oder selbstaufmunternder Färbung mir oder sich selbst zu. Tja, "Sachen gibts, die gibts normal nicht", wie ein auch nicht besonders gescheiter Spruch besagt. ;-))

Egal, jedenfalls gelang es mir trotzdem, meinen Gegner nach Strich und Faden zu überspielen. Alleine, ich machte nicht den Sack zu, sondern schoss einen kräftigen Bock, der nicht nur meinen wichtigsten Freibauern im schachlichen Jenseits verschwinden ließ, sondern auch noch jeden Ansatz, noch weiter auf Gewinn spielen zu können. Christian war sichtlich ohnehin nicht daran interessiert, sein Glück zu versuchen und bot Remis, das ich annahm.

Brett 3: Grurl - Koch

Martin spielte am dritten Brett mit Schwarz gegen Manfred Grurl. Dabei hatte er das Handicap einer langen, bestimmt ermüdenden vormittäglichen Reise aus der Oststeiermark nach St. Georgen zu bewältigen. Martin feierte nämlich am Freitagnachmittag in Hartberg noch sein Bundesliga-Debüt und spielte dort eine tolle Partie. Diesmal zeigte er sich aus verständlichen Gründen etwas weniger ehrgeizig als gewohnt. Weil sein Gegner auch keine Versuche unternahm, ihn aus der Reserve zu locken, stand auch dort die Punkteteilung bald fest.

Brett 4: Weilguni - Steidl

Unser Mister 100% ging nicht nur aufgrund seiner großartigen Form, sondern auch der großen Elodifferenz als klarer Favorit in diese Partie. Doch Steidl hielt ordentlich dagegen und ließ sich die Schneid nicht abkaufen. Trotz eines frühen Damentauschs war der weiße Druck spürbar, doch Hans zögerte im entscheidenden Augenblick: Just als er die Gelegenheit zu einer schönen Kombination mit einem vorübergehenden Qualitätsopfer hatte, ließ er sich diese auch entgehen. Aus der Hoffnung, aus einer etwas besseren Position einen risikolosen Sieg einfahren zu können, wurde aufgrund der umsichtigen Verteidigung leider nichts - Remis.

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2.Landesliga, 8.Runde: St.Valentin - Steyregg 5,5:0,5

In der achten Runde empfingen wir unsere sympathischen Schachfreunde aus Steyregg für ein heißes Tänzchen am Schachparkett. Die Mannen um Kapitän Gerald Hametner hatten ihre Ziele von vornherein eher niedrig gesetzt, wie sie uns bei der Begrüßung wissen ließen. An den Wettkampfbrettern war davon zumindest zwischenzeitlich nichts zu merken. Doch dazu später. Unser Team spielte diesmal wieder mit Klaus am Spitzenbrett, dahinter der Reihe nach mit Joachim, Peter, Hans, Martin und unserem Evergreen Hubert, der die krankheitsbedingt fehlende Natalia ersetzte.

Unser Team ging einigermaßen ambitioniert in den Wettkampf, um etwas Boden auf den Tabellenführer Leonding gut zu machen. Schließlich war es uns vor zwei Wochen im direkten Duell um die Tabellenspitze ja misslungen, das dort zu tun. Dass die Steyregger dafür herhalten sollten, tat uns schon leid. Aber was soll man sagen? So ist das Schachleben.

Brett 1: Theuretzbacher - Hametner

Klaus legte den Ratschlägen seines Mannschaftskapitäns gemäß die Partie gegen Gerald Hametner "solider" an, wie er selbst meinte. Generell sind Ratschläge von dieser Seite eher mit Vorsicht zu genießen, in diesem speziellen Fall trugen sie Früchte. Klaus hatte die Sache in Form einer komplexen strategischen Stellung fest im Griff, gewann Material in Form eines Turms für eine Leichtfigur und wehrte taktisch gefinkelt wie eh und je alle Gegenangriffsgelüste von Schwarz ab. Ein "solider" Sieg!

Brett 2: Wegerer - Dornauer

Am zweiten Brett spielte ich gegen meinen alten Bekannten Josef Wegerer. Der knallte mir buchstäblich im Eilzugtempo eine Variante des geschlossenen Sizilianers aufs Brett. Alles lief wie von ihm zu Hause vorbereitet, wie er mir später erzählte. Erfolgreich konnte ich meinen Laden zusammenhalten, mich mit meinem König aus der Gefahrenzone vertschüssen und kräftig Gegenspiel im Zentrum aufbauen. Als sich Josef mit ersten gefährlichen Drohungen gegen seinen eigenen König beschäftigen musste, verlor er den Faden. Danach lief es für Schwarz wie am Schnürchen. Ich konnte einen weit nach vorne stürmenden starken Freibauern bilden und rasch gewinnen.

Brett 3: Kranzl - Umdasch

Peter machte am dritten Brett gleich ordentlich Dampf und stürmte mit seinen Bauern auf die solide Caro-Kann-Verteidigungsstellung zu. Bald pflanzte er mitten im schwarzen Lager einen prächtigen weißen Springer ein, der schwarze Bewegungsfreiheit beträchtlich einschränkte. Dennoch war die Sache nicht so einfach. Den größten Fehler machte sein Gegner justament, als er (etwas zu früh?) aufgab, denn bei bestem Spiel hätte er bestimmt noch ein paar Verteidigungsressourcen auspacken können.

Brett 4: Zimmermann - Weilguni

Am vierten Brett gab es die komplizierteste und komplexeste Partie des Wettkampfs zu bestaunen. Unser "Mister 100%" Hans, der alle Partien der laufenden Meisterschaft gewinnen konnte, ging mit Schwarz wilden Verwicklungen nicht aus dem Weg und spielte zeitweise mit einer Figur weniger. Er hatte aber gewaltige Kompensation in Form eines starken Königsangriffs und eines sehr lästigen Freibauern, der kurz vor der Umwandlung stand. Weiß verteidigte sich aber äußerst geschickt und gab die Figur rechtzeitig zurück, um sich in ein möglicherweise haltbares Endspiel zu retten. Hans zeigte aber auch dort starke Technik und der sechste volle Punkt in Folge landete auf seinem Beutesack.
Eine beeindruckende Performance, nach der Hans weiter gut lachen hat!

Brett 5: Koch - Krismayr

Martin spielte mit Weiß gegen Krismayr eine Art Katalanisch, bekam das freiere Spiel, das Läuferpaar und etwas Initiative. Schwarz konnte aber entscheidende Schwächungen vermeiden, und die Partie schien durch die fortlaufenden Abtäusche abzuflachen. Martin gab die Hoffnungen, den Vorteil ausbauen zu können, vielleicht etwas zu früh auf. Mit etwas mehr Routine hätte er vielleicht noch versuchen können, ein paar Löcher in der schwarzen Festung zu provozieren oder die aktivere Turmstellung auszunutzen. Stattdessen nahm er das Remisangebot an, und für unsere Gäste sprang ein halber Trostpunkt heraus.

Brett 6: Matura - Koller

Am letzten Brett spielte unser unverwüstliche Hubert gegen den jungen Matura eine sehr solide Partie. Typisch für seinen Stil überspielte er positionell seinen Gegner und konnte schon bald Materialgewinn erzwingen. Das Endspiel spulte Hubert routiniert bis zum Handshake ab. Ein ungefährdeter Sieg!

Lustig ists auf dem auf 100%-Kurs
Lustig ists auf dem auf 100%-Kurs

Das 5,5:0,5 ist ein toller Erfolg. Weil aber auch Leonding wieder sehr hoch mit 5:1 gegen Westbahn/LSV gewann, konnten wir lediglich ein halbes Pünktchen in der Tabelle aufholen. Das Ziel, die Leondinger noch etwas zu "ärgern", wurde also noch nicht erreicht. Nach hinten ist dagegen der zweite Platz sehr gut abgesichert.

Ergebnisse und Tabelle

Impressionen

Ergebnisse

Fotos: Peter Kranzl (www.schachunddarts.at)

Bericht: Joachim Dornauer

2. Landesliga, 7. Runde: Leonding - St. Valentin 3:3

Gipfeltreffen in der Kürnberghalle: Als Zweiter in der Tabelle hatten wir das Match gegen die Meisterschaftsfavoriten und Tabellenführer aus Leonding auf unserem Terminkalender. Beide Teams mussten im Vorfeld etwas umstellen und sind nicht ganz in Standardbesetzung angetreten. Für die Stärkeverhältnisse sollte das aber keinen großen Einfluss haben.

Auf Brett 1 kam es zum "FIDE-meisterlichen Gipfeltreffen" zwischen Peter Kranzl und den Neo-Leondinger Hebesberger. Peter spielte mit Schwarz eine Königsinder wie aus dem Buch und heimste auch schnell ein erstes Bäuerlein ein. Das war zwar "nur" ein Doppelbauer, aber seine beeindruckende Läuferzentralisierung war derart überzeugend, dass Weiß recht flott zu Friedensverhandlungen überging, statt weiter auf Vorteil zu hoffen. Remis.

Am Zweiten spielte Joachim Dornauer mit Weiß gegen Schüller. Die Eröffnung lief wie am Schnürchen, bis ihm ein kleiner, aber seelischen Juckreiz verursachender Rechenfehler passierte.  Joachim zog noch rechtzeitig die Handbremse und vereinfachte die Stellung. Kurz danach bot Schwarz das Remis an, und es gab keine Veranlassung, die Stellung weiter auszureizen.

Alois Hellmayr spielte daneben gegen Dübon eine Art Nimzo-Indisch. Er versuchte Weiß rasch mit einem Vormarsch seiner Königsflügelbauern auf den Pelz zu rücken. Das war zu optimistisch und gab Weiß sogar gewisse Chancen auf Vorteil. Daraus wurde aber nicht viel, und auch da wurde schnell die Punkteteilung vereinbart.

Am vierten Brett spielte unsere "Bank", unser "Mister 100%" Hans Weilguni mit Weiß gegen den findigen Taktiker Winkler. Nicht ein halbes Pünktchen gab er im bisherigen Meisterschaftsverlauf ab, und auch in dieser Partie hatte er bald Materialvorteil in Form eines Mehrbauern. Doch das Gegenspiel von Schwarz war nicht zu unterschätzen. Die Bauernwalze im Zentrum und eine halboffene Linie am Königsflügel waren viel Kompensation für den Minusbauern. Hans hatte aber den Überblick und opferte seinen Läufer für weitere drei Mehrbauern, bevor es brenzlig wurde. Weil sein erster Mehrbauer mittlerweile seine weite Reise bis knapp vor die Ziellinie, also dem Umwandlungsfeld, hinter sich gebracht hatte, war auch diesmal der volle Punkt rasch im Sack. Großartig!

Auf dem fünften Brett spielte Martin Koch gegen Modric mit Schwarz einen hochambitionierten "Italiener". Martin attackiert fast aus der Eröffnung heraus den weißen König, ließ zu diesem Zweck dort die Rappen in Begleitung der schwarzen Dame aufgaloppieren. Doch Weiß verteidigte sich sehr geschickt, in dem er die geschwächten Felder mit seinen Schimmeln verteidigte und sein Zentrum schulmäßig zusammenhielt. Als dann auch noch Martins Restbedenkzeit knapper wurde, zeichnete sich ab, dass die Stellung nicht mehr zu halten war. Martin verlor leider die Partie durch Zeitüberschreitung beim 39. Zug. Das ist unglücklich gelaufen.

Am sechsten Brett ließ Gerald Herndl ebenfalls keinen Zweifel aufkommen, wie seine Pläne in der Partie gegen Alex Klinkan ausschauen: Er verzichtete auf die Rochade, stellte den Turm auf die g-Linie und ließ seine Bauern geradewegs auf den gegnerischen König losstürmen. Die schwarze Position schien auf den ersten Blick keine großen Schwächen zu haben, aber Gerald ließ nicht locker und beutelte arg an der schwarzen Rochadestellung. Vielleicht hätte er sogar ein optimistisches Läuferopfer für den Mattangriff riskieren können. Klarheit darüber haben wir aber auch in der gemeinsamen Analyse nicht gewonnen. Gewonnen hat auch Gerald nicht, denn der Angriff drang nicht durch. Als seine Stellung etwas "verdächtig" auszusehen begann, Alex aber mit den letzen Sekunden auf seiner Uhr die besten Züge finden musste, bot Gerald Remis. Beide konnten beim finalen Handschlag tief durchschnaufen.

Der 3:3-Endstand brachte logischerweise nichts Neues an der Tabellenspitze. Leonding hat nach wie vor einen sicheren Vorsprung, aber das vermeintlich schwerere Restprogramm zu absolvieren. Ohne Sensationen wird Leonding der Meistertitel nicht zu nehmen sein. Hinter uns bleibt uns Freistadt/Wartberg weiter auf den Fersen. Die junge talentierte Truppe muss aber noch gegen den Tabellenführer antreten.

Wie es ausschaut kommt am Ende der Saison ein Pokal dazu
Wie es ausschaut kommt am Ende der Saison ein Pokal dazu
Souveränes und FIDE-meisterliches Remis auf Brett 1
Souveränes und FIDE-meisterliches Remis auf Brett 1
Noch ist alles ruhig
Noch ist alles ruhig
100% - mehr geht einfach nicht
100% - mehr geht einfach nicht
Optimismus wurde diesmal nicht belohnt
Optimismus wurde diesmal nicht belohnt
Partie des Tages
Partie des Tages

Fotos: Peter Kranzl (www.schachunddarts.at)

Bericht: Joachim Dornauer