1.Landesliga, 8.Runde: St.Valentin - Grieskirchen 3,5:2,5

Angeschlagene Gegner sind entweder verunsichert oder doppelt gefährlich – wir waren gespannt was auf die Grieskirchner zutrifft. Allerdings verstärkt mit Didi ist wohl wieder viel Selbstvertrauen dazugestoßen wie man nach dieser Runde feststellen musste.

Brett 1: Florian Sandhöfner - Franz Hawelka ½:½

Eigentlich konnte man den Eindruck gewinnen, dass Florian seinen Gegner im Nu besiegen würde. Die schwarze Königsstellung glich schnell einer Ruine. Aber man weiß, wenn Franz ins Mittelspiel kommt und es komplizierter wird, wird es für den Gegner schwerer. Florian probierte viel, aber irgendwie konnte der entscheidende Durchbruch zum König nicht gelingen und auch das schwarze Gegenspiel wurde immer beunruhigender. Schlussendlich landete die Partie in einem Springerendspiel mit keinen Gewinnchancen. Das hätte ich zum Beginn vom Mittelspiel nie erwartet.

Brett 2: Dietmar Hiermann - Jakob Postlmayer ½:½

Ein Novum ist in dieser Runde passiert. Wenn wir im Normalfall mit Jakob eine Partie ansehen, ist es wie ein Vortrag eines Dozenten – unerreichbar, überzeugend, ängstlich eine Frage zu stellen. Mir bleibt der Spruch ewig in Erinnerung „forciert in 11 Züge Matt, das kann man aber schon sehen“. Nein dieses Mal nicht. "Ich habe nicht gerechnet, dass er mir den Bauern nimmt", "so wie Didi geschlagen hat ist es besser", "hier ein Rechenfehler". Jakob zog noch die Notbremse, schlug ein Unentschieden vor und Didi nahm das Remisangebot an.

Brett 3: Alois Hellmayr - Hermann Obermayr ½:½

Von Beginn an hatte Alois scheinbar leichten Stellungsvorteil, der allerdings gering war. Mit immer weniger Figuren am Brett wurde auch der gefühlte Vorteil weniger – eventuell hatte Hermann noch die Möglichkeit Vorteil zu erreichen – es blieb aber beim gerechten Remis.

Brett 4: Georg Loimayr - Lukas Breneis 0:1

Lukas gelang es bereits zu Beginn eine gute Stellung zu erreichen. Weiß konnte sich aber trickreich verteidigen und so gelangten sie in ein Endspiel mit Dame gegen die 2 Türme von Luki, beide noch mit 4 Bauern. Nach einigen Turmmanövern zeigten diese ihre Stärke – bravo Luki.

Brett 5: Joachim Dornauer - Alois Schwabeneder 0:1

Joachim spielte auch dieses Mal wieder eine ausgezeichnete Partie. Gegen das Benkö-System zeigte er seine gute Form und ließ lange Zeit keine Gegenchancen zu. Vielleicht war es taktisch ein Fehler bei knapper werdender Zeit ein Damenopfer zu spielen, auch wenn es korrekt war. Doch fast wie aus dem Nichts gelang es Alois Gegenspiel zu bekommen und diesen auch dann zügig zu verwerten. Schade, dass gerade die Partie, die am besten gespielt worden ist, kein zählbarer Erfolg geworden ist.

Brett 6: Maximilian Petritsch - Reinhard Heimberger 0:1

Den Beginn der Partie könnte man als ein vorsichtiges Abtasten bezeichnen, wie der Fußballer sagen würde - Rasenschach halt. Keiner wollte so recht angreifen, und Sicherheit hatte Vorrang. Irgendwann begann es dann doch komplizierter zu werden, und Reinhard startete mit einer Kombination, allerdings mit einem Rechenfehler. Der spielte allerdings keine Rolle, da am Beginn der Kombination Weiß eine Figur ungedeckt ließ. Eine kleine Parallele zur Partie vor zwei Jahren, nur dieses Mal mit umgekehrten Vorzeichen. Reinhard schnappte sich die Figur und gleichzeitig den Punkt.

Fazit

Der Abstand zu Hörsching ist nach dieser Runde wieder etwas größer geworden. Zudem haben uns noch die Schachfreunde vom Sauwald auf Platz 3 verdrängt. Trotz allem führen am Schluss alle Wege nach St. Valentin – wir freuen uns schon als Gastgeber der oberösterreichischen Schlussrunden im Valentinum. Aber nächste Runde geht es für uns zuerst einmal in Vöcklabruck weiter – mal sehen, ob wir wieder in die Spur kommen.

Bericht: Reinhard Heimberger