2.Landesliga, 6.Runde: Unterweitersdorf/Bad Zell - St.Valentin 2:4

Für die sechste Runde gegen Unterweitersdorf/Bad Zell stellten wir aufgrund des starken Andrangs an Spielern und Spielerinnen - in diesem Team ist erfreulicherweise die Motivation einfach großartig - ein wenig um. So oder so gingen wir als Favorit in dieses Treffen und erhofften uns deshalb einen Mannschaftssieg, um weiter die Tabelle anführen zu können. Bis auf eine Ausnahme waren die Partien überraschenderweise kurz.

Brett 1: Thomas Oberngruber - Joachim Dornauer ½:½

In einem etwas unkonventionellen geschlossenen Sizilianer schien Thomas keine besonderen Ambitionen zu haben und baute seine Stellung vor allem sehr solide auf. Mit einem kleinen taktischen Hickhack wollte ich das Gleichgewicht stören, was vorerst gut gelang: Einige Figuren wurden schnell abgetauscht und die Struktur veränderte sich stark. Thomas durfte das Läuferpaar sein eigen nennen, während ich mich an den weißen Bauernschwächen erfreute. Leider unterlief mir wenig später eine unnötige Ungenauigkeit, die mir wahrscheinlich eine zähe Verteidigung beschert hätte. Kurz danach einigten wir uns auf ein recht rasches Remis.

Brett 2: Johann Weilguni - Hermann Raab 1:0

Am zweiten Brett kam die Alapin-Variante des Sizilianers aufs Brett, mit dem Hermann nicht so zurecht kam. Die weißen Angriffsgelüste nahm er etwas sorglos hin, bis Hans mit einem sehr genau getimten Turmtausch auf der c-Linie einen unwiderstehlichen Angriff auf den schwarzen Monarchen vom Stapel laufen ließ. Die schwarze Dame war völlig überlastet, als Weiß auch noch einen kräftigen Freibauern auf der d-Linie bilden konnte. Hermann gab für einige etwas früh auf, aber er hatte sehr gute Gründe für seine Entscheidung.

Brett 3: Toni Birklbauer - Horst Müller ½:½

Toni ist bekannt für seine angriffslustige Eröffnungsbehandlung. Deshalb ließ er sich auch nicht zweimal bitten, Horsts Holländer mit 2. e2-e4!? anzuspringen. Doch es war Horst, der ein frühes Remisangebot dankend ablehnte und versuchte, mehr als Ausgleich aus der Stellung herauszukitzeln. Doch dieses Unterfangen dauerte nicht lange. Ein Kurzremis.

Brett 4: Martin Koch - Werner Pineker 1:0

Martin ging die Sache an wie immer: Solide Eröffnung mit jeder Menge taktischem Gift. Werner schien die weißen Chancen eindeutig zu unterschätzen. Das weiße Feedback auf seinen überbordenden Optimismus waren taktische Einschläge, die neben dem Materialverlust eine schwarze Schwächung nach der anderen verursachte. Ein schneller und souveräner Sieg!

Brett 5: Klaus Manzenreiter - Michael Aigner ½:½

Klaus spielte gegen Michael das sehr solide Londoner System. Schwarz schien keine rechte Freude mit seiner Stellung zu haben. Doch sofort Probleme zu provozieren statt mit Geduld auf seine Chance zu warten, kann in diesem Stellungstyp ordentlich nach hinten losgehen. Nach ein paar Vereinfachungen schien Weiß tatsächlich klaren Vorteil zu haben, doch der war mehr optischer als realer Natur, wie wir in der Gruppenanalyse feststellten. Michael nahm das weiße Remisangebot aber an.

Brett 6: Natalia Stiefelbauer - Manfred Mittmannsgruber ½:½

In einer Maroczy-Formation hatte Natalia sichtlich Druck im Zentrum aufgebaut und lehnte ein frühes Remisangebot von Manfred ab. Optimistisch baute sie ihren Raumvorteil aus, lehnte zwischenzeitlich eine Remisofferte ab, bis Manfred mit einem sensationellen Bauernopfer die c-Linie für ein kräftiges Gegenspiel öffnen konnte. Der Mehrbauer spielte in dieser Situation kaum eine Rolle. Auch der schwarze Springer wurde immer aufdringlicher, selbst nachdem die Damen abgetauscht wurden. Trotz der Vereinfachungen blieb die Lage reichlich kompliziert. Nach dem die Zeitnot überstanden und ein paar weitere Züge gespielt wurden, unterbreitete Natalia ihrerseits ein Remisangebot. Manfred zögerte kurz, willigte dann aber ein. Eine umkämpfte Partie!

Fazit

Das war ein Wettkampf, der bis auf die Partie am sechsten Brett recht rasch vorüber war. Die Tabellenführung bleibt weiter fest in Valentiner Hand. Erster Verfolger ist die Mannschaft von Steyregg 2, die gegen ein ersatzgeschwächtes Team von Westbahn/LSV mit 4,5:1,5 gewannen. Danach kommt die zweite Mannschaft von ASV, die diese Runde eine überraschend deutliche 2:4 Niederlage gegen Sternstein hinnehmen musste.

Bericht und Fotos: Joachim Dornauer