2.Landesliga, 3.Runde: St.Valentin - Nettingsdorf/Traun 5:1

In der dritten Runde trafen wir auf die Mannschaft der Spielgemeinschaft Nettingsdorf/Traun. Aufgrund der Eloliste war die Favoritenrolle relativ klar uns zugeteilt. Dazu kam, dass unser Gegner in den ersten beiden Runden mit groben Aufstellungsproblemen zu kämpfen haben musste, schließlich ließen sie jeweils zwei Bretter unbesetzt. Um es vorweg zu nehmen: Unser Gegner erschien komplett. Alle durften sich auf einen netten Schachnachmittag freuen, ohne sich im Freien den warmen Herbstsonnenstrahlen bei azurblauem Himmel aussetzen zu müssen...

Brett 1: Peter Kranzl - Sebastian Singer

Unser Meisterspieler führte seinen Gegner mit einer kleinen Eröffnungsüberraschung rasch aufs Glatteis. Peter übernahm das Kommando und setzte Sebastian ordentlich unter Druck. Der erste Bauer war rasch eingesackt, doch leider nicht der volle Punkt: Vielleicht etwas leichtsinnig aufgrund seines großen und mühelos herausgespielten Vorteils ließ Peter seinen Gegner entwischen, weil der sich nicht zweimal bitten ließ, die Einladung auf Gegenspiel anzunehmen. Als die beiden mit dem Remis das friedliche Ende besiegelten, hatte Schwarz bestimmt gute Kompensation für den Bauern. Alles in allem ein etwas unglückliches Remis.

Brett 2: Christian Fugger - Joachim Dornauer

Als "originell" kann man die Eröffnungsbehandlung von Schwarz in dieser Partie bezeichnen: Für einen Minusbauern gab es als Kompensation die schlechtere Stellung, die zudem auch noch ziemlich einfach für Weiß zu behandeln war. Das vermeintliche Bauernopfer war schnell als Einsteller enttarnt. Da konnte man nichts kaschieren.

In weiterer Folge schleppte die Partie sich so dahin. Die beiden machten mal gute, mal schlechte Züge, aber meistens gute. Als die Zeit knapper und die Stellung komplizierter wurde, kippte die Sache aber vollends: Der weiße Mehrbauer war erst wertlos, dann Vergangenheit. Der schwarze Gegenangriff wurde spürbarer. Eine wunderschöne weiße Befreiungskombination hatte nur einen Fehler: Sie funktionierte nicht. 0:1.

Brett 3: Michael Aigner - Rene Schellhorn

Michi liegt nichts daran, sein Temperament am Schachbrett zu zügeln. Da gehts immer rund. So auch diesmal: Mit seinem Läuferpaar sekkierte er den schwarzen Königsflügel. Schwarz baute aber geschickt einen Bauernwall auf, um sich vor dem Einfluß des Riesenläufers auf der langen Diagonale zu schützen. Jedem würde das beeindrucken, nicht Michi. Der nützte die geschwächten Felder im schwarzen Hinterland, um mit Türmen und Dame einzudringen und dem schwarzen Monarchen den Garaus zu machen. Es gab kein Entrinnen. 1:0.

Brett 4: Sabahudin Mujevic - Johann Weilguni

Einen etwas krummen Start in die Partie gab es auch hier zu sehen. Hans wusste nicht recht, wie er dem weißen Aufbau zusetzen konnte. In der Analyse fanden wir einen taktischen Hammer, mit dem das wohl funktionieren hätte können. So war die weiße Initiative unangenehm. Das gewohnt umsichtige Spiel von Hans machte aber alle vagen weißen Hoffnungen auf einen vollen Punkt souverän einen Strich durch die Rechnung. Auch wenn Sabahudin sich redlich bemühte, seinen unbändigen Optimismus in einen vollen Punkt ummünzen zu können: Da sprang nichts raus. Remis.

Brett 5: Martin Koch - Werner Blueher

Start-Ziel-Sieg für Weiß - das wäre eine passende Überschrift für diese Partie. Martin ging wie gewohnt die Sache resch an, obwohl er in der Eröffnung mit einer ihm nicht bekannten Variante überrascht wurde. Er entwickelte aber im Flug seine Figuren und eine unangenehme Initiative, die Werner ordentlich ins Schwitzen brachte. Der war derweil noch damit beschäftigt, seinem Läufer auf c8 ein gutes Plätzchen zuzuteilen. Er kam nicht wirklich dazu, und damit war das Schicksal unausweichlich. Unwiderstehlich verstärkte Martin den Druck, bis das Hinauszögern des Partieendes keinen Sinn mehr hatte. 1:0. Eine starke Vorstellung, die Guster auf mehr macht.

Brett 6: Christian Mörzinger - Natalia Stiefelbauer

Comeback! Natalia, die leider in den letzten Monaten weniger gespielt hatte, war wieder mit von der Partie. Ihre Freude am Angriffsschach führte wieder zu einer attraktiven Partie, bei der zu Beginn auch Christian seine Chancen hatte. Das kommt nicht überraschend, wenn man etwas riskiert. So hingen hüben und drüben die Figuren herum, auf jedem Feld des Königsflügels konnte man sich sinnbildlich die Finger verbrennen. Schließlich waren aber die weißen Löcher bedeutender als die schwarzen, und Natalia scheint auch in der Spielpause ein paar Kombi-Puzzles gelöst zu haben. Zack, zack, und weg war die Figur und die Partie - 0:1!

Fazit

Ein hoher 5:1-Sieg wurde es also unterm Strich, der uns in der Tabelle auf den zweiten Platz hievte. In der nächsten Runde wird die Sache aber bestimmt schwieriger werden, wenn wir gegen den Tabellendritten Freistadt/Wartberg spielen. Die mussten sich diese Runde mit einem 3:3 gegen Steyregg zufrieden geben.

Ergebnisse

Ergebnisse

Bericht: Joachim Dornauer

Fotos: Peter Kranzl