1.Landesliga, 2.Runde: Steyr - St.Valentin 0,5:5,5

Ein gefühlt etwas zu hoch ausgefallener aber – im Hinblick auf das Rennen um den Aufstieg – umso wichtigerer Sieg. Und das gegen einen auch ohne Patrick Gelbenegger überraschend gut aufgestellten Gegner.

Brett 1: Tomas Kraus - Jakob Postlmayr ½:½

Das Aufeinandertreffen der jeweiligen Topspieler. Und die Partie hält, was das Matchup verspricht. In einem unorthodoxen Damengambit hat Weiß mehr Raum, dafür etwas schwächelnde Bauern. Die aber Jakob nicht wirklich attackieren kann. Vielmehr muss er stets auf mögliche Durchbrüche achtgeben und hält gut dagegen. Letztlich sind beide mit dem Remis zufrieden, es kommt zum logischen Friedensschluss.

Brett 2: Florian Sandhöfner - Alfred Wallner 1:0

Die Zeit, die Zeit! Auf der einen Seite „Speedy Flo“, der bis zum Zug 20 de facto null Bedenkzeit verbraucht. Ihm gegenüber nicht „Sleepy Jo“, sondern „Right Played Fred“. Mit aller Erfahrung verteidigt er sich genau und umsichtig, kommt aber schon früh in Zeitnöte. Flo schafft es, das Spiel nicht ganz verflachen zu lassen und Fred immer wieder neue Fragen zu stellen. Im 40. Zug braucht dieser dann zu lange, möp! Die Zeit ist abgelaufen.

Brett 3: Natasa Richterova - Lukas Breneis 0:1

Murphys Law im Schach:

1. Man nimmt immer den falschen Turm (Zitat Jakob).

2. Wer das Match möglichst rasch hinter sich bringen will, hat gute Chancen auf die mit Abstand längste Partie der Runde. Nach dem Motto: Das Leben ist hart, aber ungerecht.

 

Luki, gesundheitlich etwas angeschlagen, muss Punkt 2 zur Kenntnis nehmen. In einem unkonventionellen Rossolimo-Sizilianer kommt er ziemlich unter Druck, schafft es dann aber irgendwie im Endspiel mit Turm und Läufer, den König seiner Gegnerin nach vorne zu locken, um dann seinerseits mit seinem Monarchen in böser Absicht hinter die feindlichen Linien zu kommen. Natasa verteidigt sich sehr gut, jedoch findet Luki, das Konditionswunder, auch nach 5 Stunden Spielzeit die genauesten Züge. Sehr stark!

Brett 4: Klaus Theuretzbacher - Erwin Lerchecker 1:0

Die Kurzpartie der Runde. Von Anfang an druckvoll, dann schlau die Spannung aufrecht gehalten und als klarer Favorit nicht zu früh zum Vorteil abgewickelt, und schon klingelt es zum ersten Mal. Keine 20 Züge hat es gebraucht, ich bin sehr zufrieden. So einfach kann Schach manchmal sein – schön, dass neben den vielen Kampf- und Krampfpartien auch so etwas vorkommt.

Brett 5: Erich Steigerstorfer - Reinhard Heimberger 0:1

Ganz und gar nicht einfach Reinis Auseinandersetzung mit Steigerich, seinem letztjährigen Teamkollegen. Denn 2022/23 spielte Reini als Gastspieler für Steyr 1. Landesliga, weil Valentin noch in der Bundesliga war, heuer haben sie ihn bei Steyr in die Kreisliga versetzt. Ungleiche Rochaden, eine scharfe Partie bahnt sich an. Dann sieht Erich Gespenster und lässt einen Läufer auf h7 hinein, im Glauben, dass dieser von der Dame auf c2 gedeckt ist. Die steht aber auf e2, hoppla. Plötzlich überraschende Chancen für ihn, Reini muss aufpassen und stets die besten Züge finden. Das gelingt erst gut, dann greift er daneben, muss die Mehrfigur zurückgeben, und auf einmal spielt Weiß auf Gewinn. Dies jedoch eine Spur zu optimistisch und zaghaft zugleich, sodass Reini endlich seinerseits einen unwiderstehlichen Mattangriff entwickeln kann. Puh, knapp!

Brett 6: Andreas Eder - Heinz Steiner 1:0

Nichts für schwache Nerven auch das letzte Brett. Erst hat Andi seinen Gegner im Würgegriff, dieser röchelt „Remis?“. Andi lehnt kalt ab. Die Stellung scheint festgefahren, keine Durchbrüche in Sicht. Auf einmal wirft Schwarz seine Pferde ins Gefecht. Während das eine den Heldentod stirbt, kann das andere gemütlich vier Bauern verspeisen. Andi erholt sich rasch vom Horrorschocker, tauscht Dame und ein Springerpaar und überspielt Schwarz mit zwei Türmen und seinem Mehrspringer. Unterstützt durch diverse Mattmotive muss ein schwarzer Bauer nach dem anderen daran glauben. Ein letztes Aufbäumen von Schwarz, geht noch was? Nö, aus Maus.

Fazit der Runde

Sehr gute Spielbedingungen, freundliche Atmosphäre bei gleichzeitig hoher spielerischer Intensität und Kampfkraft. So muss Schach, so macht es richtig Spaß. Wenn dann auch noch das Ergebnis stimmt, umso besser!

Ergebnisse

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Bericht: Klaus Theuretzbacher