2. Landesliga, 2. Runde: St.Valentin - Ottensheim

In der 2. Runde der 2. Landesliga Ost bekam es unsere zweite Mannschaft mit dem Team aus Ottensheim zu tun. Wir traten in veränderter Aufstellung an: Erwin Rumpl und Erich Binder spielten auf Brett 1 bzw. 4 und  ersetzten die verhinderten Peter Kranzl und Klaus Theuretzbacher. Auf Brett 2 spielte Hans Weilguni, auf 3 versuchte ich mein Glück, auf den Bretter 5 und 6 spielten Martin Koch und Natalia Stiefelbauer.

Ottensheim musste ohne ihren stärksten Spieler Florian Sandhöfner auskommen, der in diesem Team als Gastspieler aktiv ist, aber an diesem Wochenende für unseren Verein in der 2. Bundesliga spielte. Ja, die Schachwelt ist klein.

Das Match begann sehr verheißungsvoll, denn Erwin hatte auf dem ersten Brett einen Blitzstart hingelegt. Sein Gegner übersah schon bald in der Caro-Kann-Verteidigung eine Finte. Nach wenigen weiteren Zügen hatte Erwin schon einen Turm einkassiert, und Schwarz musste schon nach kurzer Zeit die Segel streichen - 1:0!

Auf dem dritten Brett eröffnete Walter Stadler zu unorthodox, verzichtete halb erzwungen auf die Rochade und stand schon nach wenigen Zügen gegen mich bedenklich. Sein König war im Zentrum steckengeblieben. Ein "Beruhigungsbauernopfer" ließ ihn aber vorerst entschlüpfen. Gerade als es so aussah, als könnte Walter sich mit dem Minusbauern aus der Affäre ziehen retten, übersah er einen taktischen Gag und gab auf.

Martin Koch
Martin Koch

Zu diesem Zeitpunkt wurden auf den hinteren Brettern schon eifrig Remisverhandlungen geführt. Martin hatte auf dem Fünften gegen Wolfgang Gratt mit Weiß etwas Vorteil aus der Eröffnung erspielen können. Die beiden schienen sich jeden Zug gut überlegt zu haben. Das verriet ein Blick auf die Schachuhr. Ganz zufrieden dürfte Martin allerdings mit seiner Position nicht gewesen sein. 

 

Daneben spielte Natalia mit Schwarz gegen Hans Wiesinger. Die beiden spielten flott eine bekannte Variante der Spanischen Partie. Schwarz hatte in dieser keine Probleme, das Gleichgewicht zu halten. Das Unentschieden kam wie am Nebenbrett etwas früh, war aber "stellungsgerecht".

Auf dem vierten Brett hatte Erich ebenfalls Schwarz und versucht, Anton Pleimer mit einer anrüchig aussehenden Eröffnung aufs Glatteis zu führen. Doch sein Gegner hatte weniger Probleme als er selbst, auch wenn Erichs Stellung zwischenzeitlich nicht übel aussah. Nach einem Scharmützel hatte er aber einige Löcher am Königsflügel, die ihm das Leben schwer machten. Tatsächlich konnte Weiß leider seinen Vorteil in einen vollen Punkt ummünzen.

Hans Weilguni siegte in der längsten Partie des Matches gegen Ottensheim
Hans Weilguni siegte in der längsten Partie des Matches gegen Ottensheim

Hartnäckig wurde auf dem zweiten Brett um Vorteile gerungen. Hans spielte gegen Andi Stallmann die Russische Verteidigung, worauf Andi eine Modevariante wählte, die ihm einen Doppelbauern, aber als Kompensation dafür eine aktive Stellung einbrachte. Er konnte daraus aber nicht profitieren. Im Gegenteil: Nach einigen weiteren Manövern musste er eine zweite Bauernverdoppelung hinnehmen. Gegen Hans, der mit viel Geduld solche Schwächen zu nutzen weiß, verheißt das nichts Gutes. Der verwertete schließlich mit genauem Spiel nach gut vier Stunden Spielzeit diesen Vorteil zum vollen Punkt. 

Am Ende steht also ein verdienter 4:2-Sieg. Zwischenzeitlich konnten wir auch auf einen höheren Sieg hoffen, doch das Glück ist ein Vogerl und war diesmal nicht ganz auf unserer Seite. Die Saison ist aber lang, und es kommen noch einige Matches, in denen wir es dringender brauchen werden.

 

Ergebnisse

Bericht: Joachim Dornauer

Foto: Peter Kranzl