2. Bundesliga Mitte in St. Veit/Glan

Vom 18.-20. Jänner fanden die Runden 6 bis 8 der 2. Bundesliga Mitte in St. Veit an der Glan statt. Gemeinsam mit der 1. Bundesliga und der Frauenbundesliga wurde wieder ein schöner Schach-Event veranstaltet. Unser Ziel waren ambitionierte drei Mannschaftspunkte, obwohl zwei von unseren drei Gegnern Mitfavoriten auf den Titel waren.

Runde 6: St. Valentin - Fürstenfeld 1,5:4,5

Am Freitag ging es gegen Fürstenfeld los. Beim Blick auf die gegnerische Aufstellung war uns klar, dass es sehr schwer wird. 2 Großmeister vorne und dahinter 3 IM`s – Fürstenfeld will aufsteigen, und wir sollten dabei kein Stolperstein sein.

Florian Sandhöfner konnte diesmal nicht punkten. Ein seltener Vorfall.
Florian Sandhöfner konnte diesmal nicht punkten. Ein seltener Vorfall.

Der Wettkampf begann mit zwei raschen Remisen von Laszlo Gonda und Zoltan Hajnal. Die beiden waren wohl ob der langen Anreise auch etwas müde. Damit stand es schnell 1:1, aber die Situation wurde dadurch nicht leichter, weil die Remisen auf zwei Weißbrettern geschlossen wurden. Florian Sandhöfner, bis dahin auf Brett 2 noch ungeschlagen, spielte mit Schwarz gegen den zweiten Großmeister von Fürstenfeld.  Er kam relativ rasch unter Druck und konnte schlussendlich dem Königsangriff nichts mehr entgegensetzen. 

 

Gerhard Tober spielte auf Brett 5 gegen IM Kuba. Er musste nach dem Damentausch sehr um den Ausgleich kämpfen, schaffte aber das Spiel in den Remishafen zu lenken. Nach der Partie zeigte ihm sein Gegner, welche Eröffnungen er so in den letzten Jahren gespielt hat inklusive der möglichen lustigen Abspiele.

Somit kämpften Peter Kranzl und Reinhard Heimberger um den Mannschaftspunkt. Dafür mussten auch unsere Gegner mithelfen, denn die Stellungen waren schon sehr gut für sie. Reinhards Partie war spannend. Der Versuch, die Partie für sich entscheiden zu wollen war da, aber ein Fehler in Zeitnot machte sogar den halben Punktgewinn unmöglich.

 

Peter verteidigte sich lange Zeit umsichtig, aber auch er musste schlussendlich eingestehen, dass er nicht mehr alle Drohungen parieren konnte und gab deshalb auf.

 

In Summe muss man die Überlegenheit des Gegners an diesem Tag anerkennen, vielleicht war die Niederlage aber doch zu hoch. Ein Punktgewinn war allerdings außer Reichweite. 

Runde 7: Pinggau / Friedberg - St. Valentin 2,5:3,5

Mit Pinggau/Friedberg wartete der nächste Titelfavorit auf uns. Durch die Niederlage in der 6. Runde waren wir mittlerweile schon auf Platz 9 abgerutscht und nur noch einen Platz vor einem wahrscheinlichen Abstiegsrang. Es fehlte bei Pinggau aber die Nummer 1, und so sahen wir uns, obwohl wieder 2 GM‘s und 3 IM‘s gegenübersaßen, nicht ganz ohne Chancen. Gerhard gönnte sich einen Tag Pause. Andreas Eder ersetzte ihn.

Laszlo Gonda gelang ein brillanter Sieg gegen Großmeister Ftacnik
Laszlo Gonda gelang ein brillanter Sieg gegen Großmeister Ftacnik

Florian spielte mit Weiß topsolide und zeigte, dass er problemlos einem Großmeister ein Remis abnehmen kann. 3,5 Punkte aus 7 Runden gegen einen Eloschnitt von ca. 2400 sind einfach nur stark. Andi gegen unseren „Altmeister“ und beliebten Schachtrainer Georg Danner. Andi hat wohl speziell im Endspiel mit Türmen bei seinen Vorträgen in St. Valentin gut aufgepasst. Die Partie endete auch leistungsgerecht Remis.

 

1:1 stand es somit wie am Vortag, aber dieses Mal sahen die anderen Partien besser aus. Reinhard spielte auf Brett 4 gegen IM Mahdy, gegen den er nicht bis jetzt nicht wirklich tolle Ergebnisse liefern konnte. Und auch in dieser Partie war es nicht leicht, aber mit einem Bauernopfer in beginnender Zeitnot keimte Hoffnung auf. Leider war dann der Gegenangriff doch zu stark und somit ging diese Partie verloren.

 

Zu diesem Punkt stimmten aber die Partien von Laszlo und Peter optimistisch. Die Partie von Zoltan war schwierig, aber noch haltbar. Vielleicht lag hier sogar eine große Überraschung in der Luft?

 

Tatsächlich schafft Laszlo, der ein tolles Figurenopfer spielte, GM Ftacnik zu besiegen – Ausgleich! Peter sagte vor der Partie, dass er alle Opfer annehmen wird. Wie recht er hatte, zeigte sich gleich am Beginn, da er gegen ein Gambit kämpfen musste. Zuerst ein Bauer mehr, dann 4 Bauern und Springer gegen den Turm: Immer größer wurde der Materialvorteil. Natürlich hatte Peters Gegner die Initiative, deshalb war auch noch der eine oder andere bange Moment dabei. Aber am Ende durfte sich Peter wieder einmal zu einem Sieg gratulieren lassen.

 

Zoltan verteidigte sich mit einem sehr „aktiven“ König bei jeweils Dame, Turm und drei Bauern am Brett in Zeitnot exakt und sicherte uns so zwei unerwartete Punkte! Wir konnten somit einmal kräftig durchatmen, denn bei einer Niederlage wären wir auf Platz 10 zurückgerutscht. 

Runde 8: Gleisdorf - St. Valentin 3:3

Gleisdorf stellte stärker als erwartet auf, somit gab es beim Blick auf die Paarungen aus meiner Sicht keinen Favoriten. An diesem Tag hatte Peter seinen freien Tag, und Gerhard spielte statt ihm.

Andreas Eder und Gerhard Tober
Andreas Eder und Gerhard Tober

Der Wettkampf begann gar nicht gut. Irgendwo im Mittelspiel passierte Florian ein Fehler, den der dritte Großmeister, den er an diesem Wochenende zu bekämpfen hatte, ausnützte und für Gleisdorf auf 1:0 stellte. Aber wieder war es Laszlo, der ein sehr starkes Wochenende spielte und für den Ausgleich verantwortlich zeichnete.

 

Ungewohnt aggressiv spielte er seine letzten zwei Partien. Dafür ist im Normalfall Zoltan Spezialist, der in dieser Runde seinem Gegner in der Eröffnung einen Bauern schnappte und diesen im Endspiel auch verwertete.

 

Somit lagen wir 2:1 voran. Etwas schwieriger als am Vortag war die Partie für Andi. Aber er konnte die kritische Phase in der Zeitnot gut überstehen und einigte sich nach der Zeitkontrolle auf ein Remis.

Ganz schlecht läuft es heuer für Reinhard. Auf der Habenseite steht ein Sieg, dem aber bereits sechs Niederlagen gegenüberstehen. Auch in dieser Partie passieren wieder kleinere Ungenauigkeiten, aber trotzdem ist immer der Versuch da, wieder eine Partie zu gewinnen. Zu Beginn sah es auch gut aus, mittendrin war alles möglich. Im Turmendspiel einigte er sich mit seinem Gegner auf ein Remis. 3:2 führten wir und ein Mannschaftspunkt war uns bereits sicher.

 

Gerhard kämpfte toll und hatte auch gute Chancen, die Partie auszugleichen. Wahrscheinlich war es die viele Bedenkzeit, die er zu Beginn verbraucht hat, der Grund, dass es am Schluss nicht für das Remis gereicht hat.

Der Endstand war 3:3 und der dritte Mannschaftspunkt auf dem Konto. Das Ziel für das Wochenende war erreicht!

Fazit

Die gegenwärtige Situation ist mit der Verbesserung auf Platz 6 viel besser als vor diesem Wochenende. Es werden aber noch zwei Mannschaftspunkte notwendig sein, um den Klassenerhalt in der Tasche zu haben. Weiter geht es vom 1.-3. März in Deutschlandsberg.

Ergebnisse

Bericht: Reinhard Heimberger

Fotos: Peter Kranzl