Auftakt der 2. Bundesliga Mitte im Schloss Parz in Grieskirchen

Im schönen Ambiente vom Schloß Parz fanden von 19. - 21. Oktober die ersten drei Runden der heurigen 2. Bundesliga Mitte statt. Die Auslosung bescherte uns in den ersten zwei Runden gleich zwei Mitfavoriten auf den Titel und mit Sauwald eine Mannschaft ungefähr auf Augenhöhe. Somit erhofften wir uns drei Mannschaftspunkte, zwei sollten es aber auf alle Fälle werden.

Runde 1: Maria Saal – St. Valentin 3:3

Der Spielsaal im Schloss Parz
Der Spielsaal im Schloss Parz

Gegen Maria Saal waren wir letztes Jahr ohne Chance. Dieses Mal hofften wir zumindest auf einen ausgeglicheneren Wettkampf. Leider hatten wir am ersten Tag Personalprobleme, doch zum Glück sprang Joachim Dornauer kurzfristig ein.

 

Los ging es und Harry Casagrande war auf Brett 5 nicht zu halten und sprang IM Kreisl gleich mit h5 gefolgt von h4 an – ja mein Herz lachte dabei. Bei meiner Partie auf Brett 4 gegen IM Tomanzini hatte ich dagegen weniger zu lachen, da mein Gegner die Stellung besser verstand als ich. Auf Brett 1 hatte Laszlo Gonda gegen IM Halvax ziemlich zu kämpfen, um die Remisbreite wahren zu können, was schließlich auch gelang. Auf Brett 2 war die Stellung von Florian Sandhöfner auch nicht unbedingt rosig. Zwischenzeitlich waren die Stellungen von Harry und Zoltan Hajnal unklar und die von Joachim klar besser.

Mit Eröffnungsproblemen hatte Harry am Samstag zu kämpfen
Mit Eröffnungsproblemen hatte Harry am Samstag zu kämpfen

Zu meiner großen Überraschung stand dann Florian auf und zeigte mir den Daumen nach oben: Mit etwas Glück schafften wir die Führung. Ich konnte meine Stellung nicht verteidigen und auch Harry musste sich in einer äußerst unterhaltsamen Partie geschlagen geben. Es lohnt sich, diese nachzuspielen. Nachdem Zoltan leider seine Gewinnchance in Zeitnot nicht nützen konnte, musste er mit der Punkteteilung einverstanden sein. Somit lagen wir mit 2:3 im Rückstand.

 

Ja, da war noch was – Brett 6 und die bessere Stellung von Joachim gegen FM Ertl. Blöderweise übersah Joachim eine Springergabel auf Dame und Turm. Weil Schach spielen bekanntlich Spass machen soll, machte er aus der Not eine Tugend und opferte eben seine Dame - für Verwicklungen Ende nie bei leichter Zeitnot von Joachim und größerer seines Gegners. Der machte einmal einen Zug erst in allerletzter Sekunde – nichts für schwache Nerven. Schlussendlich gelang Joachim ein hübscher Mattsieg, der uns ein 3:3 zum Auftakt bescherte, über das wir uns sehr freuten.

Runde 2: Grieskirchen – St. Valentin 2,5:3,5

Reinhard am Beginn eines längeren "Arbeitstages"
Reinhard am Beginn eines längeren "Arbeitstages"

Am Samstag war Absteiger Grieskirchen unser Gegner. Mit der starken Aufstellung von Grieskirchen war unschwer zu erkennen, dass der sofortige Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse das Ziel war und wir dafür kein Stolperstein sein sollten. Bei uns ersetzte Peter Kranzl auf Brett 6 Joachim.  Auf den Brettern 1 spielte Laszlo gegen IM Schwabeneder, auf Brett 2 Sandhöfner gegen GM Haba und Brett 6 Peter gegen FM Lendrodt. Es war auf diesen drei Brettern die ganze Zeit lang nicht sehr viel los und so endeten alle folgerichtig mit einer Punkteteilung.


Harry musste leider recht schnell gegen FM Webersberger mit einer schlechten Stellung kämpfen und konnte die auch nicht ausgleichen. Zoltan hatte mit Schwarz gegen IM Kilgus eine hochinteressante Stellung erreicht, zwar mit Minusbauern, aber dafür einige Angriffsmöglichkeiten. Ich hatte mit Weiß gegen IM Singer eigentlich immer einigermaßen Ausgleich. Da es bei Harry absehbar war, dass er nicht mehr hoch gewinnt, überlegte ich aus Wettkampfgründen, in meiner Partie in ein Damenendspiel mit Mehrbauern abzuwickeln. Dabei stand ich vor dem Problem, nicht berechnen zu können, ob dieses eventuell in einem Dauerschach endet.

 

Am Einserbrett spielte Laszlo Gonda (re.) gegen Florian Schwabeneder (Grieskirchen)
Am Einserbrett spielte Laszlo Gonda (re.) gegen Florian Schwabeneder (Grieskirchen)

Zoltan konnte seine tolle Partie erfolgreich beenden und somit hing der Ausgang des Wettkampfes vom Resultat meiner Partie ab. Aus welchen Gründen auch immer sah mein Gegner das Dauerschach, gab es aber nicht, und machte einen unbedachten Königszug. Ich ließ mich nicht zweimal bitten, konnte meine Chance nützen und uns einen etwas glücklichen 3,5:2,5 Sieg sichern. Drei Mannschaftspunkte gegen diese Gegner – damit waren wir natürlich mehr als zufrieden!

 

Runde 3: St. Valentin – Sauwald 2,5:3,5

Sauwald, unser Gegner am Sonntag, war wie wir mit drei Mannschaftspunkten gestartet. Dieses Mal spielte auf Brett 5 Peter, und Andi Eder komplettierte am sechsten Brett unsere Mannschaft.

Taggatz (re.) profitierte von Reinhards immerwährenden Optimismus, der sich diesmal als zu groß herausstellte
Taggatz (re.) profitierte von Reinhards immerwährenden Optimismus, der sich diesmal als zu groß herausstellte

 

Wenig los war wiederum auf Brett 1 bei Laszlo gegen IM Schmidt, auf Brett 2  IM Renner gegen Flo, der mit 2 Punkten auf dem zweiten Brett ein tolles Wochenende spielte, und auf Brett 5 bei Peter gegen Hiermann. Also wie gestern relativ rasch 1,5:1,5. Unser Topscorer Zoltan folgte rasch mit einem Sieg gegen FM Testor in gewohnt beeindruckender Weise und hat zwei Siege und ein Remis an diesem Wochenende verbucht -  herzliche Gratulation!


Es blieben noch zwei Schwarzbretter – Brett 4 FM Taggatz gegen Heimberger und Brett 6 Hellmayr – Eder. Eigentlich ist mir die Eröffnung sehr gut gelungen. Ich hatte gefühlten Vorteil und auch die Variantenberechnungen machten Spaß und liefen flüssig durch den Kopf. So war mir auch kein Risiko zu klein, doch leider war die Variantenberechnung auch nicht ohne Fehler. Die angestrebten Verwicklungen waren alles andere als vorteilhaft, der Verlust der Partie die logische die Folge.

 

 

Andi musste mit einer etwas schlechteren Stellung gegen den Topscorer von Sauwald kämpfen. Der Routine und der Genauigkeit von Alois Hellmayr konnte er schlussendlich nichts mehr entgegensetzen und musste ebenfalls aufgeben. Am Schluss steht ein eine etwas unglückliche Mannschaftsniederlage. In Summe gesehen können wir aber mit den drei Mannschaftspunkten sehr gut leben!

 

Weiter geht es in der 2. Bundesliga in vier Wochen bei der regionalen Runde in Taufkirchen an der Pram.

 

 

Bericht: Reinhard Heimberger

Fotos:  Peter Kranzl

Ergebnisse und Partien