Die 2. Bundesliga Mitte in Fürstenfeld

Vom 9. bis 11. Februar fanden die Runden 7 bis 9 statt. Nachdem ja das zweite Wochenende für uns sehr schlecht verlaufen ist, waren wir ziemlich unter Zugzwang. Unser Ziel waren 4 Mannschaftspunkte, um uns etwas Luft im Abstiegskampf zu verleihen.

Runde 7: St. Valentin – Pinggau-Friedberg 1,5:4,5

Am Freitag waren wir gegen die elostärkste Mannschaft der Liga aber klarer Außenseiter – nicht weniger als drei Großmeister und zwei Internationale Meister mussten wir bekämpfen. Wir machten uns aber trotzdem Hoffnungen auf eine Überraschung: „Vorne halten und hinten ein Lucky Punch“ so unsere geniale Strategie.

Lukas Breneis spielte gegen Georg Danner, der schon oft bei uns einen Trainingsabend abhielt
Lukas Breneis spielte gegen Georg Danner, der schon oft bei uns einen Trainingsabend abhielt

Der Wettkampf hat zu Beginn auch nicht so schlecht ausgesehen. Laszlo Gonda hatte auf Brett 1 einen Bauern mehr, dafür aber gegen den starken Großmeistergegner mit über 2600 Elopunkten eine etwas schlechtere Stellung. Auf Brett 2 spielte Florian Sandhöfner gegen Großmeister Ftacnik wiederum fehlerlos und kann erfolgreich jede gröbere Verwicklung vermeiden. Zoltan Hajnal spielte auf Brett 3 wie immer voll auf Angriff und erreichte nach der Eröffnung optisch klaren Vorteil. Mit der Eröffnung war auch Reinhard Heimberger auf Brett 4 gegen Mahdy sehr zufrieden und hatte problemlos Ausgleich erreicht. Lukas Breneis wollte anscheinend unseren „Trainer“ Georg Danner gleich überraschen und opferte am 10. Zug einen Läufer – wohl nicht korrekt, aber mit praktischen Chancen. Und auf Brett 6 hatte Klaus eine interessante Stellung gegen den einzigen titellosen Gegner erreicht.

Laszlo Gonda, seines Zeichens Großmeister
Laszlo Gonda, seines Zeichens Großmeister

Als erstes lenkte dann Florian seine Partie mit Schwarz in ein Remis – die Schlussstellung zeigt sogar ein leichtes Plus für ihn. Auch Laszlo auf Brett 1 einigt sich bald mit seinem Gegner im 30. Zug auf die Punkteteilung. Dann begann die Realisierung unserer Matchstrategie aber schön langsam Risse zu bekommen. Klaus sah zwar einen Bauerngewinn, entschied sich aber für eine andere Abwicklung. Reinhard hatte einen konkreten Plan, sah dann aber die Widerlegung. Lukas bekam einmal die Chance, die Partie zu drehen, übersah diese allerdings. Kurzum 3 mal 0 Punkte – denn es reichte nur noch zu einem Unentschieden auf Brett 3.

Mit den erreichten 1,5 Punkten waren wir doch weit weg von einem Mannschaftspunkt, aber ehrlicherweise war in unserer Planung für den Klassenerhalt auch nicht viel mehr eingeplant. In den nächsten Runden sollten wir es aber richten.

Runde 8: Villach - St. Valentin 3:3

Ganz klar, in dieser Runde waren zwei Mannschaftspunkte eingeplant. Immerhin spielten wir gegen die nur auf Platz 11 gelegenen Villacher. Die Niederlage der Villacher am Vortag gegen Sauwald, die aber sehr unglücklich zustande kam, war jedoch auch eine Warnung für uns.

Reinhard Heimberger beim Ausknobeln
Reinhard Heimberger beim Ausknobeln

Florian spielte auch dieses Mal wiederum in Topform und schaffte in Windeseile in nur etwas mehr als 25 Zügen die Führung für uns! Die sollte uns doch etwas Sicherheit geben, aber der Rest der Stellungen war irgendwie nicht das Gelbe vom Ei. Laszlo unternahm zwar Gewinnversuche, aber seine Stellung war zu diesem Zeitpunkt unklar. Einzig Reinhard hatte einen optischen Vorteil. Zoltan und Klaus standen etwas gedrückter. Lukas hatte viel gerechnet und objektiv wahrscheinlich Ausgleich, sein Gegner aber das potenziell starke Läuferpaar.

 

Eine unangenehme Überraschung ereignete sich leider auf Brett 1. Laszlo musste sich seinem nominell schwächeren Gegner geschlagen geben. Allerdings konnte dafür Zoltan seine schlechter stehende Partie in Folge drehen. Reinhard nützte seinen Vorteil nach der ersten Zeitkontrolle. So stand es 3:1 für uns, und es bestand Hoffnung auf weitere Punkte. Weniger bei Klaus, der nie richtig in die Partie fand und diese auch bald nach Reinhards Partieende verloren hat. Leider verschlechterte sich auch die Stellung von Lukas sukzessive und schlussendlich hat das Läuferpaar seines Gegners die Entscheidung herbeigeführt. Unterm Strich ergibt das am Ende eine gefühlte 3:3-Niederlage für uns. Bemerkenswert, dass es keine einzige Punkteteilung gab.

Runde 9: St. Valentin – Schachfreunde Graz 4:2

Die Begegnung mit den Grazern war eigentlich schon ein Schicksalsspiel für uns. Nur bei einem Sieg wäre unsere Ausgangsposition für die zwei Schlussrunden in St. Veit noch einigermaßen im Lot.

Zoltan Hajnal liebt scharfe Angriffe
Zoltan Hajnal liebt scharfe Angriffe

Mit dem Rücken zur Wand gelang endlich eine gute mannschaftliche Leistung. Florian spielte mit Schwarz wiederum tadellos und erreichte mit Schwarz ein Remis gegen Huber. Im Moment scheint es, als könnte ihn schachlich nichts aus der Bahn werfen. Auch Lukas erreichte ungefährdet ein Remis. Zu diesem Zeitpunkt zeigte Zoltan wieder sein phantastisches Angriffsspiel, und es war absehbar, dass er das auch erfolgreich zu Ende bringen würde. Mag sein, dass das ein Grund war, warum Reinhards Gegnerin unbedingt gewinnen wollte und in einer einigermaßen ausgeglichenen Stellung viel riskierte. Wie am Vortag punkteten Zoltan und Reinhard im Gleichschritt zum 3:1 für uns. Leider ebenso wie am Vortag verlor Klaus seine Partie, dieses Mal aber in einer hochinteressanten und spannenden Auseinandersetzung, die sich allemal lohnt, nachzuspielen und zu analysieren. Laszlo stand zu diesem Zeitpunkt nach unserer Einschätzung etwas besser, aber seine Zeit war nach dem 40. Zug schon auf knapp 10 Minuten heruntergelaufen. Zum Glück konnte Laszlo seinen Vorteil im Endspiel trotzdem noch zum Sieg ummünzen und damit den für uns wichtigen Sieg einfahren.

Wir konnten uns daher vom 10. Platz – einem Abstiegsplatz – auf den 8. Platz vorschieben, aber nur mit einem Minimalvorsprung von einem halben Pünktchen.

Fazit

Erleichterung nach dem Sieg am Sonntag
Erleichterung nach dem Sieg am Sonntag

Es wird in St. Veit vom 6.- 7. April sehr spannend werden. Villach, Schachfreunde Graz, Leoben und wir kämpfen wohl darum, wer neben Klagenfurt die Liga verlassen wird müssen. Wir haben dort mit Leoben und Gleisdorf keine leichte Auslosung. Dass wir überhaupt noch im Rennen um den Klassenerhalt sind, ist vor allem den herausragenden Leistungen von Zoltan mit 5 aus 6 bei einer Eloperformance über 2600 und Florian mit 5 aus 9 zu verdanken.

 

Am anderen Ende der Tabelle werden sich wohl Ansfelden und Pinggau-Friedberg um den Aufstieg in die 1. Bundesliga matchen, im Moment mit leichten Vorteilen für unsere Freunde aus Ansfelden.

 

Bericht: Reinhard Heimberger

Fotos: Klaus Theuretzbacher

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