2. Bundesliga Mitte: Wenig Grund zur Freude bei der Oberösterreich-Runde

Vom 24. November bis 26. November fanden in Taufkirchen an der Pram die regionalen Runden mit den Mannschaften aus Ansfelden, Steyregg, Sauwald und St. Valentin statt. Wir wussten von Beginn an, dass es für uns schwer werden wird,  da wir ohne Gonda, Flumbort und Hajnal antreten mussten. Aber mit etwas Glück rechneten wir schon mit zumindest einem oder zwei Mannschaftspunkten, da dieses Mal auch Harald Casagrande mit von

der Partie war.

4.Runde: St.Valentin - Sauwald

Nicht nur, dass uns die ungarischen Spieler ausgefallen sind, auch Reinhard Heimberger musste alles andere als fit antreten. In dieser Runde waren wir wirklich am Anfang sehr froh, dass wir überhaupt alle sechs Bretter besetzen konnten. Auch unser Gegner hatte einen krankheitsbedingten Ausfall, den sie aber adäquat ersetzen konnten.

Harry Casagrande hat Spaß
Harry Casagrande hat Spaß

Der Wettkampf begann mit einer schnellen Zugwiederholung auf Brett 1 - Florian Sandhöfner und sein Gegner Peter Schmidt waren friedlich gestimmt und sich sehr schnell einig. Auf Brett 2 spielte Reinhard gegen Sebastian Testor mit Schwarz. Nachdem Reinhard bereits am 8. Zug unaufmerksam war und nur mit etwas Glück dem drohenden Bauernverlust entging, war danach die

Konzentration wieder top. Mit gutem Spiel konnte er die etwas schlechtere Stellung ausgleichen und schlussendlich den nächsten halben Punkt ergattern.

 

Eigentlich sah zu diesem Zeitpunkt der Wettkampf aus meiner Sicht für uns ausgezeichnet aus. Ich schätzte die Partie von Peter Kranzl auf Brett 6 als sicher gewonnen ein, von Harald war ich sowieso überzeugt, etwas weniger aber von dessen Stellung zu diesem Zeitpunkt. Die Partien von Gerhard und Klaus standen für mich etwa ausgeglichen. Naja, es waren nicht meine Partien und auch die Einschätzungen waren nicht ganz richtig – speziell auf Brett 6. Peter spielte wirklich eine tolle Partie, das stimmt, aber sein Gegner hat sich noch besser verteidigt und wahrscheinlich auch mit etwas Stellungsglück die Partie zu seinem Gunsten drehen können.

 

Somit lagen wir also zurück. Aber auf zwei Brettern verzeichneten wir in der "Zwischenwertung" ein Bauernplus. Es war aber unklar, ob das zu siegreichen Partien reicht. Klaus Theuretzbacher lehnte gegen Alois Hellmayr ein Remisangebot ab, riskierte dann aber zu viel. Dass Harald gegen Mario Taggatz gewonnen hat, zeigt,

dass er nichts von seinem Schachkönnen eingebüßt hat. Trotz Mehrbauer war das Turmendspiel sehr schwierig zu spielen. Weil er Harald nichts von seinem früher angeeigneten Wissen vergessen hat, konnte er den vollen Punkt ins Trockene bringen.

 

Bei der Partie von Gerhard Tober gegen Didi Hiermann gab es einen wechselhaften Spielverlauf. Kurz vor der Zeitkontrolle schien die Partie sogar zu unserem Gunsten zu kippen. Aber es reichte leider knapp nicht zum Sieg. 

Daher blieb am Schluss eine sehr unglückliche 2,5:3,5 Niederlage. Zumindest ein Punkt wäre mehr als verdient

gewesen…

5. Runde: St.Valentin - Steyregg

Für diese Runde stellten wir unsere Mannschaft um. Joachim Dornauer spielte in dieser Runde statt Peter auf dem sechsten Brett. 

Gesundheitlich nicht auf der Höhe war Reinhard Heimberger. Das wirkte sich leider auch auf sein Schach aus.
Gesundheitlich nicht auf der Höhe war Reinhard Heimberger. Das wirkte sich leider auch auf sein Schach aus.

Wie die 4. Runde wurde das Match gegen Steyregg ebenfalls mit einem schnellen Unentschieden eröffnet. Gerhard und Robert Wiesinger taten sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht weh. Diese Parallele zur Vorrunde sollte leider nicht die einzige bleiben.Reinhard spielte von Beginn an keine gute Partie. Zusätzlich passierte ihm noch ein Bauerneinsteller im 25. Zug, und das gegen einen Großmeister. Das reicht natürlich bei weitem nicht.

 

Auf den anderen Brettern zeigte sich jedoch ein besseres Bild. Einen klaren Vorteil gab für Joachim gegen Gordon Meyer, und Klaus besaß gegen Markus Pierecker einen leichten Vorteil auf Brett 4. Flo stand auf Brett 1 gegen Kociscak zwar sehr gedrückt und optisch kritisch, behielt aber ein Bauernplus aus einer zweischneidigen Eröffnung. Harry erspielte sich auf Brett 3 gegen Philipp Enöckl aus heiterem Himmel gute Gewinnchancen.

Klaus will das gestrige Missgeschick, mit der Brechstange auf Gewinn zu spielen und dann zu verlieren, nicht wiederholen und gibt remis. Auf Sieg weiterzuspielen wäre auch zu riskant gewesen. Joachim bringt dann auch seine sehr starke Partie zum Sieg und stellt so auf 2:2. Leider kann aber Philipp gegen Harry tatsächlich ein Endspiel herbeiführen, das nicht verloren für ihn ist. Weil alle Bauern von Harry vom Brett verschwinden, endet diese Partie im Remis.

Florian findet letztlich trotz des großen Kampfgeistes diesen Weg ins Remis nicht, auch als es ihn sogar forciert gegeben hätte.  Daher setzte es wieder eine knappe 2,5:3,5-Niederlage. Wie schon am Vortag sollte man mit diesen Stellungen einen Wettkampf eigentlich nicht verlieren.

6. Runde: Ansfelden - St.Valentin

Am Sonntag wartete auf uns mit Ansfelden der stärkste Gegner an diesem Wochenende, und das sollten wir dann auch im Spielverlauf klar zu sehen bekommen. Auf Brett 3 spielte erstmals Lukas Breneis statt Klaus Theuretzbacher und auf Brett 6 Andi Eder statt Joachim Dornauer. 

Andreas Eder
Andreas Eder

Der Matchverlauf ist schnell erzählt und auch wenig spannend. Kein Problem hatte Harry gegen Günther Moser auf Brett 4, um ein Remis zu erreichen. Sehr stark spielte Lukas gegen Christian Weiß und erreichte mit Schwarz problemlos ein Unentschieden. Hart darum musste Flo auf Brett 1 gegen Christoph Menezes kämpfen, schaffte es

dann aber doch. Soweit zum Positiven.

 

Zwei "Londoner System"-Spieler trafen sich auf Brett 6 mit Andi und Florian Mostbauer. Das Endspiel war für Andi leider nicht so bequem zu spielen und Florian hat genau da seine größten Stärken. Gerhard hatte gegen Hermann Knoll einmal eine gute Ausgleichsvariante auf dem Brett, die er aber übersah. Reinhard hatte wohl auch die eine oder andere Möglichkeit, seinen kleinen Stellungsnachteil auszugleichen, aber schlussendlich wurden alle drei Partien verloren. 

Auf allen 6 Brettern fehlte eine Siegchance. So war die Niederlage folgerichtig, vielleicht aber mit 1,5:4,5 etwas zu hoch. 

Fazit

Der neunte Zwischenrang in der Meisterschaft ist nicht berauschend, aber auch nicht dramatisch. Die Tabelle ist genau "zweigeteilt", denn die untere Hälfte der Mannschaften wird gegen den Abstieg spielen, während die obere Hälfte wohl auch im weiteren Meisterschaftsverlauf nichts mehr zu befürchten haben wird.

 

Ergebnisse

Bericht: Reinhard Heimberger

Fotos: Peter Kranzl