In Taufkirchen an der Pram fanden am 14. und 15. November die regionalen Runden mit Ansfelden, Hartkirchen, dem Veranstalter Sauwald 2 und uns statt. Es ist immer schwer, aber wir erhofften uns mit unseren beiden Großmeistern natürlich vier Mannschaftspunkte. Vor allem die Partie gegen Hartkirchen war aus unserer Sicht sehr spannungsgeladen, konnten wir doch letztes Jahr nur knapp gewinnen.
Los ging es am Samstag, als Hartkirchen unser erster Gegner war. Zu unserer Überraschung fehlten mit IM Jurek und Peter Mayerhofer zwei sehr starke Spieler, mit denen wir gerechnet hatten. Daher waren wir sicher in der Favoritenrolle, die uns allerdings schon öfter nicht gelegen ist. Peter Kranzl konnte auf Brett 4 gegen Konrad ein solides Remis einfahren – durchaus positiv, da wir auf den anderen Brettern doch ein klaren „Eloüberschuss“ hatten. Florian Sandhöfner hatte gegen Windhager immer Raumvorteil, aber leider auch nicht mehr und daher endete auch Brett 3 mit einem Unentschieden. Gerhard Tober fand auf Brett 6 erst in wirklich schlechter Stellung die besten Züge, oftmals auch die einzigen, um noch weiterspielen zu können. Sein Gegner Robert Ganglberger spielte bis zur Zeitnot eine tolle Angriffspartie. Am Ende fand er dann allerdings doch nicht die richtige Fortsetzung, und so gelang Gerhard ein für den Wettkampf immens wichtiger Sieg.
Kurz darauf konnte auch ich gegen Günter Mitterhuemer dessen Zeitnot ausnützen und den dritten Punkt für die Mannschaft erzielen. Es war immer ein Stellungsvorteil vorhanden, aber es war unklar, ob dieser auch ausreichend ist. Beim Blick auf Brett 1 bin ich dann doch erschrocken: keine Zeit, Stellung kaputt. Mit dieser Einschätzung ging ich in den Analyseraum, um ca. 5 Minuten später zu erfahren, dass diese Partie remis endete. Nein, es war keine Fehleinschätzung von mir, aber irgendwie konnte sich Laszlo Gonda noch retten. Deshalb ist er GM und ich nicht…
Weniger glücklich als Laszlo mit dem Unentschieden war dann Andras Flumbort mit seinem halben Punkt, hatte er doch das Läuferpaar und eine Druckstellung. Aber irgendwie fand er doch nicht den gewinnbringenden Plan. Also 4:2 gewonnen, alles super, außer dass vielleicht ein wenig der Glanz in unseren Partien fehlte.
Am Sonntag war dann mit Sauwald 2 der Tabellenletzte unser Gegner. In Summe hatten wir von Brett 1 bis Brett 6 um 2000 Elopunkte mehr, also war hier die Favoritenrolle klar verteilt. Gerüchten zufolge musste Gerhard am Sonntag in die Kirche und daher spielte Klaus Theuretzbacher auf Brett 4 statt ihm. Klaus machte auch den Anfang und war der Erste der seinen Gegner überlisten konnte. In der aggressiven Spielführung war der König beiderseits das direkte Angriffsziel, und dass Klaus das kann, das wissen wir - 1:0.
Auch Peter reihte sich in die Siegerliste ein. Sein Gegner versuchte das Glück in der Offensive, aber Peter war stets umsichtig bis seinem Gegner die Zeit ausging. Flo schnappte auf Brett 3 seinem Gegner in dessen knapper werdender Zeit zuerst einen Bauern, dann eine Figur. Also auch hier ein voller Punkt, der auf unser Konto wanderte. Auf Brett 2 gab es ein "juristisches" Duell. Als die Partie im gerechten Remis zu enden schien, unterlief allerdings dem Richter Josef Lautner ein folgenschwerer Fehler, den der Anwalt Andras Flumbort unter Beisein einiger Zeugen auch ausnutzte.
Auf Brett 2 verbesserte Laszlo stetig seine Stellung und münzte diesen auch in einen Materialvorteil um, also bereits 5:0. So blieb nur noch meine Partie. Nach ca. 10 Zügen dachte ich mir, dass ich heute die Partie als Erster beenden könnte, doch Trick um Trick funktionierte nicht, bis ich mich entschloss, mit einem Mehrbauern zufrieden zu sein. 50 Züge oder knapp drei Stunden später erst konnte ich den ersten 6:0 Sieg in unserer Bundesligageschichte sicherstellen.
Nach 5 Runden sind wir jetzt auf dem sehr guten 4. Platz. Die nächste Dreierrunde Ende Februar in St. Veit an der Glan gemeinsam mit der 1. Bundesliga wird zeigen, wohin unser Blick geht. Mit Ansfelden (Platz 5), Fürstenfeld (Platz 2) und Steyregg (Platz 3) spielen wir durchwegs gegen sehr starke Gegner. Da Maria Saal nicht aufsteigen kann, wird aus diesen Mannschaften meiner Meinung nach auch der Aufsteiger ermittelt. Da ich zumindest mit vier Absteigern rechne, ist aber auch der Klassenerhalt noch nicht sichergestellt.