2. Bundesliga Mitte: 6., 7. und 8.Runde in St. Veit/Glan

Mit guter Stimmung haben wir uns dieses Wochenende zum dritten Spielwochenende nach St. Veit aufgemacht. Uns war bewusst, dass uns am Freitag gegen den Tabellenführer Maria Saal ein schweres Spiel bevorstand, aber gerade in solchen Spielen ist es uns schon öfter gelungen, positive Überraschungen zu liefern.

Reinhard, Klaus und Gerhard bei der gemeinsamen Analyse
Reinhard, Klaus und Gerhard bei der gemeinsamen Analyse

Und tatsächlich entwickelte sich der Wettkampf sehr vielversprechend für uns. Nach knapp drei Stunden gelang Florian Sandhöfner mit Schwarz ein voller Punkt gegen Großmeister Tratar – eine tolle Leistung, bei der er sich auch die schlechte Zeiteinteilung seines Gegners zunutze machen konnte.

Zu diesem Zeitpunkt hatten wir auch in allen anderen Partien gute bis sehr gute Chancen. Reinhard Heimberger konnte seine interessante Eröffnungsbehandlung mit Schwarz zu einem Mehrbauern ummünzen, jedoch auf Kosten eines schlecht stehenden Springers. Laut nachträglicher Computeranalyse war alles im positiven Bereich, wenn da einmal nicht der gefasste falsche Plan einem positiven Ergebnis im Wege gestanden wäre – also 1:1.

Das war zwar ärgerlich, aber kein großer Beinbruch, da Zoltan kurz darauf uns wieder in Vorteil gebracht hatte. Er hatte bald Material auf Kosten der Initiative erobert, aber mit genauen und vereinfachenden Verteidigungszügen waren dann schlussendlich seine beiden Mehrbauern doch zu stark.

Bei Klaus Theuretzbacher opferte sein Gegenüber wie erwartet eine Figur für unklares Angriffsspiel. Bei bester Verteidigung wäre die Partie wohl zu unseren Gunsten beendet worden, aber mit knapper werdender Zeit war es dann doch zu schwierig und die Partie ging verloren.

Peter Kranzl kämpfte gegen eine Großmeisterin sehr solide und konnte den nächsten halben Punkt beisteuern.

Gerhard Tober konnte sich mit Fortdauer der Partie einen klar sichtbaren Vorteil verschaffen. Leider hat er in gegnerischer Zeitnot unnötigerweise Gegenspiel zugelassen und dann trotz aller Bemühungen die Partie nicht mehr halten können. Am Schluss stand also eine denkbar unglückliche 2,5:3,5 Niederlage gegen den Tabellenführer, der bis jetzt alle Spiele gewonnen hat, zu Buche. Die Leistung stimmte uns aber trotzdem positiv, denn die war wirklich gut.

Andras Flumbort und Zoltan Hajnal an den Spitzenbrettern
Andras Flumbort und Zoltan Hajnal an den Spitzenbrettern

Gegen die Schachfreunde Graz sollte am Samstag daher ein Mannschaftssieg her, zumal uns da auch Andras Flumbort für diese Runde verstärken konnte. Es war aber klar, dass es ein sehr enger Wettkampf gegen den Aufsteiger aus der Steiermark wird.

Andras konnte mit Schwarz seinen kleinen Vorteil nicht verwerten, und so wurde es gegen einen starken österreichischen Jugendspieler ein Remis. Wie es den Anschein hatte, war dieser auch bestens vorbereitet.

Klaus hatte eine eigenartige Partie, in der sich beide Spieler unwohl fühlten. So wurde es auch hier ein Remis. Da aber bei Florian abzusehen war, dass er auch seine zweite Schwarzpartie an diesem Wochenende erfolgreich beenden wird, waren wir schon in Front. Zoltan Hajnal hatte, wie auch schon am Vortag, einen Mehrbauern, sein Gegner dafür die Initiative für den Gegner. Dieses Mal opferte er aber sein Materialplus zurück. Leider konnte er seinen eigenen Angriff nicht verwerten und verlor sogar seine Partie.

Ungewöhnlich häuften sich bei Reinhard die Fehler. Gerade als er trotzdem die Partie in den Griff zu bekommen schien, kam schon wieder ein nächster schlimmer Fehlgriff. Sein Gegner konnte aber den Gewinnplan nicht finden, und so endete die Partie mit einem Unentschieden.

Per Losentscheid durfte bzw. musste Gerhard am fünften Brett ran, Peter konnte so die Zeit zum Fotografieren nutzen. Gerhard kostete es wie am Vortag am längsten aus, er spielt ja nicht mehr so oft. In einer spannenden und stark gespielten Partie kam ein studienhaftes Endspiel heraus, dass um ein Haar nicht gewonnen war. Ob das auch einer Analyse standhält, werden wir bestimmt beim nächsten Trainingsabend mit Georg Danner am 13. März abklären. Schlussendlich stand ein gerechtes 3:3 am Spielbericht.

Peter Kranzl, Schach- und Fotoexperte
Peter Kranzl, Schach- und Fotoexperte

Am Sonntag wartete mit Straßenbahn Graz das Tabellenschlusslicht. Da wir aber ohne die beiden Ungarn angetreten sind, erwarteten wir einen spannenden Kampf und täuschten uns dabei gewaltig. Leider waren wir chancenlos und spielten sehr fehlerhaft. Florian lief auf Brett 1 in die Vorbereitung seines Gegners und stand daher in der scharfen Partie sehr bald auf verlorenem Posten. Zu diesem Zeitpunkt war es auch nicht sehr hilfreich, dass Reinhard ein ähnliches Schicksal ereilte und in den Seilen hing – noch mehr, als er bemerkte einen unmöglichen Zug zu machen. Mit Turm und König in der Hand war die Rochade nicht möglich. Das kostete die Dame gegen zwei Leichtfiguren. Gerhard spielte eine relativ ereignislose Partie bis zum 30. Zug, bis Remis erlaubt war. Peter fiel in bereits schlechterer Stellung die Klappe, und Klaus übersah einen Zug in seiner Partie. Zumindest Hans Nussbaumer, der als sechster Spieler eingesprungen war, konnte den Benoni-Aufbau seines Gegners fein widerlegen und so den einzigen Sieg einfahren. Ja, und dann kämpfte auch Reinhard noch als Letzter, und siehe da, auch der Gegner macht mal Fehler. So hatte es den Anschein, dass zumindest noch ein halbes Pünktchen auf unser Konto kommt. Aber hier wird der Bericht abgekürzt: nur noch 0:1 und daher eine 1,5:4,5-Mannschaftsniederlage...

Nach diesem Wochenende gehen wir als Tabellenachter in die letzten drei Runden. Da der Elfte nur einen Mannschaftspunkt hinter uns platziert ist, wird es ein sehr spannendes Wochenende. Vielleicht könnte uns ja ein Fanclub in Fürstenfeld unterstützen…

 

Bericht: Reinhard

Ergebnisse

Bilder von Peter