2. Landesliga, 6. Runde: St. Valentin - Haslach 5:1

Anpfiff zur zweiten Meisterschaftshälfte: Zu Gast in St. Valentin war die Mannschaft aus Haslach, die in der unteren Tabellenhälfte platziert ist. Unsere Hoffnungen auf einen soliden Mannschaftssieg waren also sowohl berechtigt als auch naheliegend.

Käpt`n Joachim, seit Monaten in Glanzform, führt am Spitzenbrett die weißen Steine gegen unseren lieben, altbekannten Spezi Andreas Priesner, einen sehr gewieften Taktiker. Heute steht die Ragosin-Variante zur Diskussion, und Joachim zeigt hier, wie eh zumeist, ein überlegenes Verständnis für die hieraus resultierende Stellung . Er baut kontinuierlich Druck gegen die etwas eigenwillige schwarze Damenflügelformation auf und kann ebendort mit eleganter Wendung  ein sehr wichtiges Bäuerlein abbrocken.

 

Soweit so sehr gut, doch nach dem 40.Zuge schlägt - wieder einmal (man erinnere sich an den Fall Dumancic Pero) - beim Käptn der Uhrenfluch zu. Merkwürdigerweise scheint die den Spielern zustehende 30-minütige Zusatzzeit nicht auf. Nach einigem Hin und Her ist der gewünschte Zustand wieder hergestellt (vielen Dank an dieser Stelle an den gegnerischen Mannschaftskapitän und auch an Andi Priesner für deren verständnisvolles und kooperatives Verhalten), und Joachim vollendet , völlig ungerührt, in wenigen Zügen das Werk. Eine Partie aus einem Guss und ein weiteres Glanzlicht im Schaffen unseres Käptns!

 

Hans, “Mr. 100 Prozent“, möchte heute  seine blütenweiße Weste gegen das Haslacher Urgestein Alois Löffler verteidigen. Es kommt eine Wiener Partie aufs Brett, und schon bald kann Hans das Ruder übernehmen. Es kommt ihm hier sein profundes Eröffnungswissen als hochdekorierter Fernschach-Meister sehr zugute. In einer Stellung mit heterogenen Rochaden steht der schwarze König viel gemütlicher. Zudem beherrscht der Nachziehende das Zentrum und verfügt generell über die gesündere Bauernstruktur. Alois muss sich bald - unter zunehmendem gegnerischen Druck - von seinem ersten Bäuerlein verabschieden. Hans macht dann unerbittlich, mit glasklarer Technik und völlig zweifelsfrei den Sack zu. Bravissimo, 4 aus 4, das lässt sich doch sehen!

Peter kann gegen Fuchs Franz seinen altbewährten c3-Sizilianer anbringen. Nach Franzens Erwiderung 2.d6 gelangt die Partie rasch in Pircsches Fahrwasser. Peter hat bald deutlichen Raumvorteil, erschwerend steht ein schwarzer Springer im totalen Abseits (und dies für den Rest der Partie). Nach Linienöffnung und Damentausch übersieht Franz eine kleine Taktik, die ihm die Qualität und letzlich auch chancenlos die Partie kostet. Ein ungefährdeter Start-Zielsieg von Peter also!

Martin am 4.Brett spult gegen Gutenberger Johann die Berliner Variante sehr professional runter,die Partie ist eigentlich allzeit im Gleichgewicht und endet,wenig spektakulär,in einem friedlichen Unentschieden.Sehr saubere Leistung und wertvoller Beitrag zum Mannschaftssieg!

Unser unverwüstlicher Routinier Hubert nimmt seinen Gegner Angerer Michael (bayrischer Gastspieler) von Anbeginn weg in der Englischen Eröffnung in den positionellen Schwitzkasten.Nach langem Würgen springt auch ein Bauer für Hubert raus,Der Gegner setzt sich aber unheimlich zäh zur Wehr,und nach stundenlangen Versuchen muss Hubert sich zähneknirschend ins Remis fügen.Grosses Kompliment an unseren alten Haudegen,Hubert hat einmal mehr sein Kämpferherz bewiesen und wieder mal die längste Partie des Tages fabriziert!

Natalia am 6.Brett lässt sich gegen Hermann Barth auf ein königsindisches Abenteuer ein. Die scharfe Sämisch-Variante steht am Programm. Die Partie verläuft dann auch nach hierfür typischem Muster. Weiß mit Raumvorteil, Schwarz mit vielen dynamischen Stichelchancen. Nach langen, beidseitig tiefsinnigen Manövern hat man kurz den Eindruck weißer Überlegenheit. Jedoch kann Natalia taktisch gewitzt zuschlagen, eine Qualität abkassieren und eiskalt den ganzen Punkt einfahren!

Bravissima,eine glänzende Performance unserer Miss Santiago de Chile!

 


Somit war der erforderliche hohe Sieg geschafft. Nächste Runde gehts dann gegen Tabellenführer Leonding um die Wurscht.

Ein Wort noch zur 4. Mannschaft in der 1. Klasse Ost

Unsere Nachwuchsstars verlieren heute etwas unglücklich und knapp mit 1,5 zu 2,5 gegen JSV Linz 3. Da war mehr drin. "Rekordverdächtig" war das Durchschnittsalter unseres Teams, das nur knapp über 10 Jahre lag. Jedenfalls blicken wir hoffnungsvoll und zuversichtlich in die Zukunft!

 

 

Ergebnisse und Tabelle

Bericht und Fotos: Peter Kranzl (www.schachunddarts.at)