St.Valentin steigt sensationell in die 1.Bundesliga auf!

Von 15. bis 17. April fanden in Graz letzten drei Runden der 2. Bundesliga Mitte statt. Vor diesem finalen Wochenende sorgte unsere 1.Mannschaft in St. Veit für Furore und platzierte sich auf dem zweiten Zwischenrang. Wenn es an diesem Wochenende gelingen würde, diesen Platz zu halten, so könnten wir in die 1.Bundesliga aufsteigen. Die Ausgangssituation konnte also aufregender kaum sein, denn die Sensation lag in der Luft. Nach der vorletzten Runde am Samstag war es Gewissheit: St. Valentin wird aufsteigen und nächste Saison Österreichs höchster Spielklasse vertreten sein!

Aber der Reihe nach: An diesem Wochenende mussten wir weitgehend auf die großmeisterliche Unterstützung aus Ungarn verzichten. Lediglich am Freitag, als unser Gegner die Mannschaft von Villach war, konnte Zoltan Hajnal am ersten Brett spielen. Villach hatte bisher keine gute Saison gespielt und befand sich schon vor dieser Runde am unteren Tabellenende.

Der Wettkampf verlief ausgezeichnet für uns. Unser frischgebackene Landesmeister Florian Sandhöfner hatte als einziger mit Riemelmoser einen elostärkeren Gegner, schnappte dem aber gleich mutig einen Bauern weg, obwohl die Kompensation in Form eines klaren Raumvorteils und Initiative klar ersichtlich war. Florian befreite sich aber, indem er sich nicht an seine Beute klammerte und erhielt genug aktives Gegenspiel. Als sein Gegner schließlich den Faden verlor, schnappte er sich auch noch eine "Qualität" und führte diesen Vorteil sicher zum Sieg.

 

Zu diesem Zeitpunkt stand auch die Partie von Klaus Theuretzbacher schon ausgesprochen aussichtsreich. Zur schlechten Stellung seines Gegners Frank gesellte sich noch eine Zeitnot dazu, und schon war der nächste Sieg eingefahren. Gerhard Tober erreichte nach und nach größeren Vorteil und scorte den dritten vollen Punkt gegen Eder. Nicht ganz gelungen ist das Peter Kranzl, der mit Schwarz entschlossen Druck machte. Aber sein Bemühen wurde nicht belohnt - remis. Ähnlich erging es Reinhard Heimberger gegen Kainz und Zoltan Hajnal gegen Perhinig. Auch sie spielten remis.

 

Mit diesem 4,5:1,5-Sieg war ein erster wichtiger Schritt gemacht, den zweiten Rang zu halten. Wir schätzten aber die beiden ausstehenden Runden als schwieriger ein, deshalb gab es noch nichts zu feiern.

 

Am Samstag erwartete uns mit Gleisdorf also ein stärkerer Gegner. Dazu standen der Mannschaft Zoltan und Reinhard nicht zur Verfügung. Statt ihnen spielten Hans Weilguni und ich. Der Wettkampf begann, und schon sehr bald stand bei der Begegnung von Klaus gegen Manhardt das Brett in förmlich in Flammen. Die sehr scharfe Stellung sah auf den ersten Blick sehr bedenklich für Klaus aus, aber in Wirklichkeit befand sie sich im Gleichgewicht. Manhardt konnte das offensichtlich nicht glauben und lehnte ein Remis durch Zugwiederholung ab. Diese Fehleinschätzung entpuppte sich als verhängnisvoll, denn Klaus fand einen Kraftzug nach dem anderen und gewann wohl eine seiner schönsten Partien.

 

Auf den anderen Brettern lief es ebenfalls nicht schlecht. Hans hatte den jungen Ofner am 6. Brett ganz gut im Griff, und Gerhard konnte gegen Watzka schnell ausgleichen. Auch ich war gegen Wanderer mit dem Mittelspiel sehr zufrieden, da ich klar besser stand und recht unangenehmen Druck ausüben konnte.

 

Auch Florian stand am ersten Brett gut, nur Peter hatte etwas zu grübeln. Nachdem er sich aber gegen Wegerer in den Remishafen retten konnte, und auch Gerhard das Unentschieden sicher stellte, schaute es schon recht gut aus. Deshalb akzeptierte ich das Remisangebot meines Gegners, nachdem ich einen Teil des Vorteils aus der Hand gab. Auf dem ersten Brett besaß Frosch den "Mut", das Remisangebot von Florian auszuschlagen. Daraufhin wurde er kurzerhand mit einer flotten Kombination mattiert! Das war der Moment, an dem klar war, dass wir auch in diesem Wettkampf den vollen Erfolg einfahren konnten! Zu guter Letzt spielte Hans ebenfalls remis. Eine starke kämpferische Leistung, da ihm in Zeitnot die Kontrolle über die Stellung etwas entglitt. Somit stand am ein 4:2 gegen Gleisdorf und der gesicherte zweite Endrang in der Meisterschaftssaison! Die Freude war natürlich sehr groß!

 

Am Sonntag spielten wir noch gegen die Schachfreunde Graz. Auch wenn es für uns um nichts mehr ging, so gingen wir doch ambitioniert zu Werke. Mit einem guten Ergebnis hätten wir unseren Schachfreunden aus Steyregg und Ansfelden Schützenhilfe im Abstiegskampf geben können. Statt Hans spielte auf dem 6. Brett Patrick Gelbenegger, und Reinhard löste Peter ab.

 

So gut die letzten Runden bisher für uns verliefen, so schlecht erging es uns diesmal: Florian gelang leider gegen Huber kein guter Aufbau. Die Partie endete in einem regelmäßigen Verlust. Klaus stand gegen Schnider auch recht rasch auf wackeligen Beinen. Das Turmendspiel konnte er nicht halten. Reinhard hatte gegen Domarkaite ausgezeichnete Aussichten auf einen Sieg. Aber plötzlich drehte sich die Partie vollständig und er konnte den Angriff nicht mehr abwehren.

Armageddon in Graz?
Armageddon in Graz?
Florian Sandhöfner (rechts) und Klaus Theuretzbacher (mitte)
Florian Sandhöfner (rechts) und Klaus Theuretzbacher (mitte)
Reinhard Heimberger
Reinhard Heimberger
Gerhard Tober
Gerhard Tober
Patrick Gelbenegger (links)
Patrick Gelbenegger (links)
Joachim Dornauer
Joachim Dornauer
Florian Sandhöfner, Joachim Dornauer, Patrick Gelbenegger, Klaus Theuretzbacher, Reinhard Heimberger, Gerhard Tober, Peter Kranzl (v.l.n.r.)
Florian Sandhöfner, Joachim Dornauer, Patrick Gelbenegger, Klaus Theuretzbacher, Reinhard Heimberger, Gerhard Tober, Peter Kranzl (v.l.n.r.)

Gerhard spielte gegen Krockenberger aktiv auf Angriff. Im Endspiel hatte sein Gegner zwei Türme, und Gerhard eine Dame und einen ganzen Haufen Bauern. Der Sieg, es sollte unser einziger bleiben, war die logische Folge.

 

Mir misslang gegen Kastner der Partieaufbau und so landete ich in einer passiven Stellung ohne jedes vernünftige Gegenspiel. Nachdem ich einen Bauern geben musste, war das Endspiel kaum mehr als ein Motivationstraining. Die sich lange ankündigende Niederlage war nicht mehr abzuwenden.

 

Patrick spielte gegen Kravanja sehr solides Schach und stand die ganze Zeit über leicht besser. Nur seine Restbedenkzeit wurde etwas knapp. Dieser Umstand war wohl der Grund für den Figureneinsteller, der ihm dann passierte. So verloren wir auch diese Partie. Am Ende stand eine 1:5-Niederlage, bei der wir klar unter Wert geschlagen wurden.

 

Auch wenn die Sonntagrunde nicht ganz nach Wunsch verlief ist die Freude über das Erreichte ungetrübt und riesengroß!

Endstand

Fotos: Peter (mehr)

Bericht: Joachim

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